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Der direkte Weg zwischen den Regionalbahnsteigen und der Haupthalle ist seit Montag unterbrochen.

© Kai-Uwe Heinrich

Berlin-Charlottenburg: Bahnhof Zoo: Wo, bitte, geht's zum Bahnsteig?

Wegen Bauarbeiten sind die Wege zu den Bahnsteigen des Regional- und Fernverkehrs versperrt. Die Hinweise für Umsteiger sind dürftig.

Es darf gesucht werden. Wer sich nicht auskennt, muss seit Montag im Bahnhof Zoo den Weg zu den beiden Bahnsteigen des Regional- und des – raren – Fernverkehrs suchen. Der Weg durch die Haupthalle ist, wie berichtet, wegen Bauarbeiten versperrt; der Zugang ist nur über den östlichen Fußgängertunnel möglich. Die Ausschilderung für den rund hundert Meter langen Umweg lässt zu wünschen übrig; die meist kleinen Hinweisschilder sind unauffällig angebracht. Auch auf einen Lageplan, in dem die einzigen Zugänge eingezeichnet sind, hat die Bahn verzichtet. Dafür stehen aber Mitarbeiter für Auskünfte bereit.

Provisorische Wegeführung für Fahrgäste wird errichtet

Für die seit 2015 laufenden Umbauarbeiten im Bahnhof muss die Bahn jetzt in der Haupthalle ein Schutzgerüst aufbauen und eine provisorische Wegeführung für die Fahrgäste errichten. Deshalb ist die Halle bis voraussichtlich 8. November abgesperrt, was auch den Weg beim Umsteigen zwischen Regionalbahnen und der S-Bahn verlängert. Deren Zugänge sind nicht betroffen.

„Bei Baustellen bleiben Ihnen Umwege leider nicht erspart“, steht auf den Informationsplakaten. Und weiter: „Bitte nutzen Sie die anderen Zugänge“. Weitere Hinweise gibt es nicht.

Ähm, sind wir hier richtig?

© Kai.-Uwe Heinrich

Vielen Fahrgästen geht es wohl wie Helene Wittsach: Sie wussten bisher gar nicht, dass es einen weiteren Zugang zu den beiden Bahnsteigen gibt. Die meisten Fahrgäste, auch diejenigen, die regelmäßig im Bahnhof Zoo ein- oder aussteigen, nahmen stets den viel kürzeren Weg durch die Haupthalle.

Keine Hinweise und bislang auch keine Durchsagen

Auch vor den Haupteingängen gibt es keinen Hinweis. Dass die Haupthalle unpassierbar ist, erfahren Unkundige erst, wenn sie vor dem abgesperrten Durchgang stehen, vor dem am Montag aber auch ein Auskunft gebender Mitarbeiter platziert war. Und dieser hatte manchmal sogar Zeit, beim Bedienen der dort aufgestellten Fahrscheinautomaten zu helfen.

Von den Aufzügen ist nur noch derjenige für den Verkehr Richtung Osten in Betrieb; er liegt mitten im Baustellenbereich. Wer bei Fahrten Richtung Westen auf einen Aufzug angewiesen ist, soll mit der S-Bahn bis Charlottenburg oder zum Hauptbahnhof fahren, und dort in die Regionalbahnen steigen, rät die Bahn. Streng genommen wäre die Fahrt zum Hauptbahnhof und zurück über den Bahnhof Zoo eine unzulässige Rückfahrt, doch in diesem Fall gelte Kulanz, heißt es.

Arbeiten sollen 2022 abgeschlossen sein

Probleme haben auch ankommende Fahrgäste. Auf den Bahnsteigen gibt es nur an den geschlossenen Treppenabgängen zur Haupthalle Schilder mit Hinweis auf den anderen Ausgang. Durchsagen gab es am Montag nicht. Nach einer Anfrage des Tagesspiegels versprach ein Bahnsprecher aber, dass man die Zugbegleiter bitten werde, per Durchsage auf den neuen Weg hinzuweisen.

Die Arbeiten sollen nach derzeitigem Stand erst 2022 abgeschlossen sein; Jahre später als zunächst vorgesehen. Zurückzuführen sei dies auch auf ein erweitertes Umbauprogramm, sagte ein Sprecher. Die Bahn erneuert die Technik, schafft Platz für mehr Gewerbeflächen und verbessert die Zugangswege zu den Bahnsteigen. Vorher gibt’s weitere Sperrungen.

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