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„Beeindruckende Arbeit von AlgorithmWatch“: Berliner Organisation gewinnt Brandenburger Freiheitspreis
Die Berliner Organisation AlgorithmWatch gewinnt in diesem Jahr den Brandenburger Freiheitspreis. Die Organisation untersucht die Auswirkungen von Algorithmen auf die Gesellschaft.
Stand:
„Freiheit in der digitalen Welt“, das klingt eigentlich selbstverständlich. Tatsächlich wurden unter dieser Überschrift mögliche Preisträger für den diesjährigen Brandenburger Freiheitspreis gesucht. Bewerben konnten sich Unternehmen, Gruppen oder Personen. Cord-Georg Hasselmann, Kurator des Domstifts zu Brandenburg, gab jetzt die Gewinnerin bekannt.
Die gemeinnützige Organisation AlgorithmWatch sitzt in Berlin und untersucht die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz und Algorithmen auf die Gesellschaft. Dabei geht es unter anderem um biometrische Überwachungssysteme und automatisierte Auswahlverfahren für Arbeits- und Kitaplätze.
Die 2017 gegründete Gesellschaft analysiert zum Beispiel Prozesse der Entscheidungsfindung von Algorithmen. Mit verschiedenen Forschungsprojekten setzt sich die Organisation dafür ein, dass diese Systeme die Gesellschaft gerechter, inklusiver, nachhaltiger und demokratischer machen.
Steuerung der Algorithmen
Mathias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch, freut sich besonders über die Anerkennung und vor allem die Aufmerksamkeit, die mit dem Preis verbunden ist. „Als wir mit unserer Arbeit begonnen haben, waren Algorithmen und die so genannte Künstliche Intelligenz Nischenthemen“, sagte Spielkamp. ChatGPT und massenhafte Gesichtserkennung hätten dazu geführt, dass immer mehr Menschen ihre Bedeutung für unsere Demokratie erkennen.
Der Juryvorsitzende und Domdechant, Bischof Christian Stäblein, begründet die Entscheidung damit, dass die Digitalisierung zwar neue, spannende Freiheitsräume eröffne, gleichzeitig aber erhebliches Potenzial beinhalte, die Freiheit des Einzelnen und die freiheitliche Gesellschaftsordnung einzuschränken.

© JACQUELINE STEINER
„Wer Freiheit bewahren will, braucht einen verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Möglichkeiten, mit seinen Instrumenten, insbesondere mit der Steuerung der Algorithmen“, heißt es in seinem Statement zur Juryentscheidung. „Am Ende muss der Mensch entscheiden, nicht der Algorithmus. Genau hier setzt die beeindruckende Arbeit von AlgorithmWatch an.“
Am 11. Oktober wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis im Rahmen eines Festakts im Brandenburger Dom überreicht. Die Sprecherin des Chaos Computer Club, Constanze Kurz, wird die Laudatio halten und Sozialministerin Ursula Nonnemacher ein Grußwort der Landesregierung überbringen.
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