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06.11.2025, Berlin: Am Platz vor dem Brandenburger Tor ist Kunstrasen ausgerollt - hier können sich Fans im Flag Football (eine Variante des American Football) ausprobieren. Am 09.11.2025 treffen die Atlanta Falcons beim Berlin Game auf die Indianapolis Colts. Foto: Jordan Raza/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jordan Raza

Berlin wird zur Football-Stadt: Vor dem Brandenburger Tor lernen Kinder Flag Football mit ehemaligen NFL-Stars

Vor dem großen NFL-Spiel im Olympiastadion verwandelt sich Berlin in eine Football-Hochburg. Beim Flag-Football-Event am Brandenburger Tor können Kinder und Fans selbst den Ball werfen – unter Anleitung ehemaliger Profis.

Von
  • Nadia Jusufbegović
  • Lea Fiehler

Stand:

Berlin ist im American-Football-Fieber. Direkt vor dem Brandenburger Tor können Fans jetzt auf einem aufgebauten Mini-Feld die Sportart Flag Football ausprobieren – eine weitaus weniger brutale Football-Variante.

Aus den Lautsprechern dröhnt am Donnerstagvormittag amerikanischer Hip-Hop, Zuschauer nehmen Platz auf der Tribüne am Rand des Spielfeldes. Die ersten Spieler – Kinder einer Berliner Schulklasse – betreten den ausgerollten Kunstrasen, in dessen Mitte ein Logo prangt. Drei Buchstaben in knalligem Rot: NFL, National Football League.

Am Sonntag treffen im Berliner Olympiastadion zwei Teams der US-amerikanischen Profiliga aufeinander, die Indianapolis Colts spielen gegen die Atlanta Falcons. Rund 72.000 Fans werden erwartet. Kick-off ist um 15.30 Uhr, doch schon vorher gibt es zahlreiche Fan-Events in der Stadt.

Auf dem Feld vor dem Brandenburger Tor tragen die Kinder weder Helme noch Schulterschutz, stattdessen flatternde Gürtel um die Taille, in Rot und in Blau. Quer übers Feld passen sie sich die ledrigen, eiförmigen Bälle zu.

Football ohne Schubsen

„Blick zum Ball, Blick zum Ball“, ruft ein Trainer in gelber Jogginghose den Spielern hinterher. Flag Football ist die kontaktfreie Variante des American Football.

Das Ziel bleibt das Gleiche: Der Football muss durch Läufe und Pässe in die Endzone des gegnerischen Teams getragen werden. Der Unterschied: Körperkontakt ist dabei ausdrücklich verboten. Statt sich wie beim American Football also gegenseitig „umzutacklen“, müssen die anderen Spieler dem Ballträger die Flagge an seinem Gürtel entreißen, um ihn aufzuhalten. Dann ist sein Spielzug beendet.

Kinder probieren sich am Brandenburger Tor im Flag Football aus.

© IMAGO/Foot Bowl/Thomas Sobotzki

Die Kinder stellen ein Bein nach vorne, machen einen Ausfallschritt. Dann rennen sie los. Dante Hall klatscht in die Hände. Bis 2006 war er „Wide Receiver“ bei den Kansas City Chiefs. Wide Receiver, das sind im American Football die Offensivspieler. Ihre Aufgabe ist es, die Pässe des Quarterbacks zu fangen. Heute steht er als Trainer auf dem Feld, trägt Sonnenbrille und zeigt den Kindern die richtige Technik.

NFL-Fieber mitten im Regierungsviertel

Bei der Eröffnung des Spielfelds am Brandenburger Tor ist auch Alexander Steinforth dabei, der Deutschland-Chef der NFL. „Unser Ziel ist es, Football und Flag Football präsenter zu machen“, sagt er. „Wir wissen, dass es schon jetzt viele NFL-Fans in Deutschland gibt. Hier haben sie am Wochenende die Möglichkeit, mit der Sportart in Berührung zu kommen.“ Und das inmitten des Berliner Regierungsviertels.

„Flag Football ist ein inklusiver Sport“, sagt Steinforth. Mehrere Vereine und Schulklassen werden erwartet, die die Sportart in den kommenden Tagen am Brandenburger Tor ausprobieren wollen. Das bisher noch wenig bekannte Spiel wolle er in die breite Masse bringen, so Steinforth weiter, „insbesondere vor Olympia 2028“. Dann wird Flag Football zum ersten Mal als Sportart bei den Olympischen Spielen in Los Angeles ausgetragen.

Wer sich bis dahin noch „olympiafit“ machen möchte, der kann Flag Football noch bis Samstag vor dem Brandenburger Tor spielen. Von 10 bis 16 Uhr ist das Mini-Flag-Field geöffnet.

Rund um das NFL-Spiel sind weitere Aktionen in ganz Berlin geplant: Die Tampa Bay Buccaneers übernehmen eine Dönerbude, die Football-Liga baut einen NFL-Späti auf. Einige Kneipen in der Stadt werden zu Pubs von NFL-Teams umgestaltet. Dort und anderswo gibt es Watchpartys und Meet-and-Greets mit ehemaligen NFL-Spielern.

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