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,Schneefall im Bezirk Wilmersdorf Ortsteil Halensee, Stadtautobahn A100 Blick von der Schwarzbacher Brücke.

© imago/Stefan Zeitz

Berliner A100 bald ohne Beleuchtung: Senat wurde von Entscheidung der Autobahn GmbH überrascht

A100 ohne Licht: Ein Abschnitt ist bereits seit wenigen Tagen unbeleuchtet, bis Ende April folgen die restlichen Strecken sowie weitere Autobahnen. Berlin wurde von dieser Entscheidung überrascht.

Stand:

Der Berliner Senat ist von der Entscheidung der Autobahn GmbH des Bundes, Teile der Stadtautobahn nicht mehr zu beleuchten, überrascht worden. „Wir sind nicht vorab informiert worden“, sagte die Sprecherin der Verkehrsverwaltung, Petra Nelken, dem Tagesspiegel am Sonntag.

Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet. Am Freitag hatte die Autobahn GmbH mitgeteilt, dass die Beleuchtung auf den Berliner Stadtautobahnen abgeschaltet wird. Man habe zunächst in einzelnen Abschnitten der A100 zwischen der Seestraße und der Knobelsdorffstraße die Beleuchtung abgeschaltet, bis Ende April solle der Rest folgen. Auch die Beleuchtung auf der A114, der A103 und der A111 soll abgeschaltet werden.

Kosten, CO₂-Ersparnis, Lichtverschmutzung

Bei der Abwägung aller möglichen Faktoren habe man keine andere fachliche Wahl gehabt, als den lichttechnischen Standard deutscher Autobahnen auch in Berlin umzusetzen, hatte Kerstin Finis-Keck, stellvertretende Direktorin der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes, die Entscheidung begründet. Als Faktoren nannte sie Sicherheitsaspekte, die Lichtverschmutzung, CO₂-Ersparnis, die vorhandenen Sicherheitsmarkierungen und die modernen Beleuchtungstechniken aller Fahrzeuge sowie Kostenersparnisse.

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Die Straßenausstattungen seien in den vergangenen Jahren auf den Berliner Autobahnen weitestgehend auf den neuesten sicherheitstechnischen Stand gebracht worden, hieß es.

Man habe auf weitreichende Studien des Berliner Senats zurückgegriffen, „bei denen nachgewiesen wurde, dass eine unbeleuchtete Berliner Autobahn genauso sicher ist wie eine mit Beleuchtung“, sagte die Sprecherin. Welche Studien genau sie meinte, blieb offen.

Gutachten plädiert für weitere Beleuchtung der meisten Abschnitte

Ein Gutachten, das im Auftrag der Berliner Umweltverwaltung 2015 erstellt worden war, zeichnet ein anderes Bild. Damals waren 32 Teilabschnitte der Autobahn untersucht worden. „29 Untersuchungsabschnitte mit einer Länge von ca. 27,3 km sollten jedoch in jedem Falle weiterhin beleuchtet werden“, heißt es in dem Gutachten, das dem Tagesspiegel vorliegt. Die Gründe seien unter anderem die Anzahl an Unfällen auf den Strecken sowie Störlichtquellen neben der Autobahn. Lediglich bei drei Abschnitten käme es infrage, die Beleuchtung abzuschalten.

Die Autobahn GmbH sieht hingegen vor allem Vorteile. Es werde nicht nur CO₂ eingespart, sondern auch die sogenannte Lichtverschmutzung eingedämmt. Die vielen Lichtmasten an den Autobahnen Berlins stellten für die abnehmende Insektenzahl eine weitere tödliche Falle dar, hieß es.

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