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© André Görke

Berliner Friedensbaum gegen Atomkriege: Mahnmal erinnert in Spandau an Opfer der Atombomben

Einsam und vergessen steht seit über 30 Jahren ein Schild am Havelufer. Ein Friedensbaum, dessen Botschaft aktueller nicht sein kann. Ein Besuch.

Stand:

Das ist also der Friedensbaum am Berliner Havelufer. Kennen Sie nicht? Kannte ich auch nicht. Er steht mitten in Berlin-Spandau, gepflanzt an einem 29. Oktober vor über 30 Jahren, bald ist also Jahrestag.

Entdeckt habe ich ihn ganz zufällig bei einem Spaziergang für den aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Im Netz ist wenig, ja, eigentlich gar nichts zu finden.

In der Mitte des Bildes sehen Sie aber ein kleines Schild im Boden, das am Altstadt-Ufer steht. Dahinter das Lindenufer, die Havel, die Spree, ganz rechts der Altstadt-Parkplatz. Eigentlich eine belebte Ecke.

Ich habe heute früh ins Baumkataster von Berlin-Spandau geguckt. Das Kataster ist so eine Art Personalausweis für Bäume. Der Baum mit dem weißen Stamm links wurde 2016 gepflanzt, der rechts – eine Kirsche, 9 Meter hoch, Baum-Nr. 17 – hat eine leere Stelle in der Rubrik „Pflanzjahr“. Das müsste der Friedensbaum sein. Viel wichtiger ist aber die Botschaft.

1988
wurde der Baum an der Havel gepflanzt

„Dieser Baum“, steht nämlich auf dem Schild, „wurde am 29. Oktober 1988 gepflanzt als Symbol für das Bekenntnis der Spandauer Bevölkerung zum Frieden und im Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki.“ Unterzeichnet: Werner Salomon, Bezirksbürgermeister, SPD. Auch der spätere Bezirkschef Sigurd Hauff soll damals dabei gewesen sein. Lange her – und doch so aktuell.

Das Schild in Nahaufnahme.

© André Görke

Ein Baum, gewidmet den Opfern der Atombomben. Mitten in Spandau. Ein Naturmahnmal, dessen Botschaft gar nicht zeitgemäßer sein kann. Vergessen wir’s bloß nicht wieder so schnell – weder die Worte, noch den Baum in der Altstadt. Würdigen wir ihn.


Hier die aktuellen Themen aus dem Tagesspiegel für Spandau

Den Bezirksnewsletter für Spandau schicke ich Ihnen einmal pro Woche, gebündelt und voller Kieznachrichten, mit Terminen, Tipps und Menschen, die etwas bewegen wollen. Den Spandau-Newsletter gibt es kostenlos unter www.tagesspiegel.de/bezirke. Hier einige der aktuellen Schlagzeilen.

  • Gegen Atomkriege: Wer kennt den Friedensbaum in Spandau?
  • „Der SSV war nie weg - die Kegelabteilung gab’s immer“: Interview über Spandaus Kegelszene
  • Wahl-Stadtrat spricht über 2600 Briefe, heißen Tee in der Kälte und wirbt um eine Person im Rathaus
  • Kurios: Heiligabend, 23.59 Uhr, werden die Wahlplakate aufgestellt
  • Entenzelt am Havelufer? So viele Weihnachtsmärkte gibt es 2022
  • Festbeleuchtung an Spandaus Straßen: Was erlaubt der Stadtrat?
  • Neue Wasserballarena: SPD-Chef lud zum Spitzengipfel
  • Insel Eiswerder: der neue Vorstand, die ersten Ziele
  • Heerstraße Nord: Klartext vom Stadtrat zu Duschcontainern und Kampf gegen Armut
  • Pichelsdorfer: nächste Bauetappe
  • 45.000 Euro für „Wilma“
  • Spandaus Chor lädt nach Westend
  • Waldlauf: die besten Schulen im Überblick
  • 750 Jahre Staaken: Alt-Pfarrer mit Kalender - und Kritik
  • Theaterwerkstatt: Premiere in Kladow
  • El Clasicow: Das Derby zwischen Kladow und Gatow
  • Nach Hertha: Leserbriefe zum M49 auf der Heerstraße
  • Viele wunderbare Ideen von Leserinnen und Lesern: Wie sollte die neue Schule in Hakenfelde heißen?
  • Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es unter tagesspiegel.de/bezirke

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