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Nahm die Delegierten von zu Hause ins Gebet: Werner Graf, Berliner Landesvorsitzender der Grünen.

© Fabian Sommer/dpa

Update

Parteitag ohne Parteichef: Berliner Grüne bestätigen ihre Vorsitzenden – einen aus der Ferne

Bei der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen gelten große Vorsichtsmaßnahmen. Der Landesvorsitzende muss als Kontaktperson am heimischen Computer bleiben.

Von Sabine Beikler

Unter großen Vorsichtsmaßnahmen luden die Berliner Grünen zu ihrer Landesdelegiertenkonferenz am Mittwochabend ins Hotel Estrel ein. Und ausgerechnet Werner Graf, der sich als Landesvorsitzender wieder zur Wahl stellte, musste den Parteitag von zu Hause aus verfolgen. Graf ist Kontaktperson zweiten Grades.

„Wir haben Delegierte, die zweite Kontaktperson sind, gebeten nicht zum Parteitag zu kommen“, wies Graf auf die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Covid-19-Virus hin.

So galt diese Regelung auch für den Berliner Parteichef. Seine kurze Bewerbungsrede hielt Graf per Videokonferenz vor den 150 Delegierten.

Auch die Co-Vorsitzende Nina Stahr stellte sich erneut zur Wahl. Gegenkandidaten gab es nicht. Nina Stahr wurde mit 85,1 Prozent, Werner Graf mit 89,04 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt.

Nina Stahr will für den Bundestag auf Platz fünf der Liste kandidieren. Und Graf könnte sich dem Vernehmen nach auch ein Mandat im Abgeordnetenhaus vorstellen. Offiziell hat er eine Kandidatur noch nicht verkündet. 

Mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt: die Grünen-Vorsitzende Nina Stahr.
Mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt: die Grünen-Vorsitzende Nina Stahr.

© Fabian Sommer/dpa

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Sollten sowohl Stahr als auch Graf in das Bundes- beziehungsweise Landesparlament wechseln, müssen sie ihren Parteivorsitz aufgrund der Trennung von Amt und Mandat aufgeben. Diese Trennung ist im Berliner Landesverband mit seinen 10.257 Mitgliedern (Stand 30. September) unstrittig.

Ob der Grünen-Parteitag am 28. November stattfinden wird, ist völlig offen. Die Parteispitze macht die Organisation von der geplanten Verschärfung der Regelungen abhängig. Geplant ist, dass Ende November die Bundestagsliste gewählt und Bettina Jarasch zur Berliner Spitzenkandidatin gekürt wird. 

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