zum Hauptinhalt
Fünftklässler bei der Gruppenarbeit.

© Uwe Anspach/dpa

Trotz „freiwilligem Sitzenbleiben“: Berliner Gymnasien melden weniger überfüllte Klassen als befürchtet

Trotz der Aufregung im Februar: Eine nichtrepräsentative Umfrage des Berliner Gymnasialschulleiterverbandes weist nicht darauf hin, dass die Klassen im kommenden Schuljahr aus allen Nähten platzen.

Stand:

An Berliner Gymnasien wird es wegen der Möglichkeit zum freiwilligen Rücktritt im Coronaschuljahr 2020/2021 wohl anders als befürchtet nicht flächendeckend zu überfüllten Klassen kommen. Darauf deutet eine Umfrage der Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin (VOB) bei ihren Mitgliedern hin. Rücklauf gab es laut VOB-Vorsitzendem Ralf Treptow von 18 der 91 öffentlichen Gymnasien in Berlin.

Diese haben zusammen 19 „überfrequentige“ Klassen im kommenden Schuljahr gemeldet, mit jeweils 33 oder 34 Schülern – 32 ist am Berliner Gymnasium eigentlich das Maximum. Einige der Schulen haben dabei gar keine Klasse gemeldet, deren Zahlen über der Normalfrequenz liegen; ein Gymnasium hingegen gleich sieben, sagte Treptow dem Tagesspiegel am Mittwoch. Keine der 18 Schulen habe aber den Wunsch geäußert, wegen zu vieler Rücktritte eine neue Klasse einzurichten.

Das Berliner Abgeordnetenhaus hatte im Februar beschlossen, dass Schüler:innen aller Schularten dieses Schuljahr ohne Nachteile „freiwillig sitzenbleiben“ können – zum Beispiel, wenn sie das Gefühl haben, wegen des Wechselunterrichts zu viel Stoff verpasst zu haben. Daraufhin hatten mehrere Schulleiterverbände in einem Brandbrief vor einer „schulorganisatorischen Katastrophe“ gewarnt, die den sowieso schon grassierenden Raum- und Lehrkräftemangel in Berlin verschärfen könne.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Anfang Mai dann hatte die Senatsbildungsverwaltung mitgeteilt, dass berlinweit 2202 Schüler:innen freiwillig wiederholen wollen. Die Zahl der Wiederholer:innen insgesamt wird damit voraussichtlich ähnlich hoch sein wie in den Vorjahren.

Beim VOB, in dem mehr als 90 Prozent aller Berliner Gymnasialschulleiter:innen organisiert sind, endete unterdessen am Mittwochabend eine Ära. Der Leiter des Pankower Rosa-Luxemburg-Gymnasiums Ralf Treptow zieht sich nach 14 Jahren als Vorsitzender und Sprecher zurück. Neuer Vorsitzender ist Arnd Niedermöller, Leiter des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Lichtenberg.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })