
© Zoo Berlin
Berliner Nachwuchs: Die Eltern des Rüsselhündchens führen eine „Ehe auf Abstand“
Einen Monat ist das Jungtier alt: Das Rotschulter-Rüsselhündchen ist der kuriose Neuzugang im Berliner Zoo. Aber um was für ein Tier handelt es sich hier eigentlich?
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Hund? Reh? Tapir? Unklar. Das Rotschulter-Rüsselhündchen ist ein zoologisches Kuriosum. Spoiler: Es gehört zu keiner der eingangs genannten Tierarten.
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Im Berliner Zoo sichteten Pfleger Ende August erstmals den Nachwuchs, Geschlecht noch unbekannt. Nicht nur das Jungtier, auch dessen Eltern sind ein Neuzugang im Zoo: Erst im Februar zog das Männchen vom Tierpark in den Westen der Stadt, Anfang Juni kam ein Weibchen aus dem Zoo Basel hinzu. Offenbar waren sich die beiden auf Anhieb sympathisch, die Tragzeit beträgt nur einen guten Monat.
Über ihre Lebensweise ist wenig bekannt
Vielleicht liegt es an der eher vernunft- als gefühlsgeleiteten Beziehung der Tiere. Rotschulter-Rüsselhündchen führen, meint der Zoo, „vermutlich eine Art monogame ,Dauerehe auf Abstand’“. Sie werden häufig einzeln gesehen, leben aber im selben Territorium. Auch von einem ausgeprägten Mutter-Kind-Bonding kann keine Rede sein. Das Muttertier, glaubt man Wikipedia, „besucht die Jungen einmal täglich zum Säugen“.
Ansonsten ist über ihre Lebensweise wenig bekannt. „Sie sind tagaktiv und leben ausschließlich auf dem Boden, wo sie entweder laufend oder springend unterwegs sind“, heißt es vom Zoo. Sie sind „cursorial“, können bei Gefahr also äußerst schnell rennen. Ausgewachsen erreichen sie eine ungefähre Kopf-Rumpf-Länge von 25 Zentimetern.

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Und um was für ein Tier handelt es sich nun? Im Zoo sind die Rüsselhündchen im Reich der Vögel zu finden, zoologisch werden sie den Rüsselspringern – für Feinschmecker „Macroscelidea“ – zugeordnet. Verwandt sind sie trotz ihrer bescheidenen Maße mit Elefanten, Seekühen und Erdferkeln.
In der freien Natur kommen sie ausschließlich in einer eng begrenzten Region zwischen dem Süden Kenias und dem Norden Tansanias sowie den vorgelagerten Inseln Sansibar und Mafia vor.
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