zum Hauptinhalt
Staatsanwaltschaft Berlin Staatsanwaltschaft Berlin

© imago/STPP

Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage: Zwei Polizisten sollen Mann bei Festnahme misshandelt haben

Insgesamt elf Mal soll ein Polizist einem Mann in Berlin gegen Kopf, Nacken und Schulter getreten haben. Ein weiterer hielt ihn fest. Nun müssen sie sich vor Gericht verantworten.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin klagt zwei Polizeibeamte an, die einen Mann bei dessen vorläufiger Festnahme misshandelt haben sollen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Die beiden 26- und 45-jährigen Beamten sollen einen 32-Jährigen in der Nacht des 14. März 2023 wegen des Verdachts eines Diebstahls verfolgt haben. Am Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Juden soll er eine Treppe hinuntergelaufen sein, bis er nicht mehr weiterkam. Dort stellten ihn die Beamten.

„Obwohl er selbständig die Hände auf seinen Hinterkopf gelegt und sich hingekniet haben soll, um seine Festnahme zu ermöglichen, sollen die beiden Polizisten ihn treppabwärts gedrückt haben“, sagt die Generalstaatsanwaltschaft.

„Elf Mal zielgerichtet und kraftvoll in den Kopf-, Nacken- und Schulterbereich getreten“

Der 26-Jährige soll den Mann dann festgehalten und der 45-Jährige „insgesamt elf Mal zielgerichtet und kraftvoll in den Kopf-, Nacken- und Schulterbereich des Mannes getreten haben“. Der 32-Jährige soll dabei mit seinem Kopf auf der Kante der Steinstufe gelegen haben.

Nach Tagesspiegel-Informationen sind die beiden Polizisten durch Überwachungskameras gefilmt worden und konnten damit überführt werden. Das Opfer ist Aserbaidschaner. Hinweise auf ein rassistisches Motiv fanden die Ermittler jedoch nicht, das Verfahren wurde nicht in der Abteilung Hasskriminalität geführt.

Die beiden Beamten müssen sich nun wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung im Amt vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Beide bestreiten die Tatvorwürfe.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false