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Antibiotika aus Berlin-Reinickendorf: Warnstreik vor dem Werkstor wegen „Niedriglöhnen“
PenCef Pharma produziert im Auftrag Dritter Antibiotika wie Amoxiclav. Das Management rechtfertigt das Lohnniveau am Standort mit den kleinen Margen.
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Die Gewerkschaft IGBCE hat am Donnerstag zum Warnstreik beim Antibiotika-Hersteller PenCef Pharma in Berlin-Reinickendorf aufgerufen. Es war die bereits zweite Streikaktion binnen zwei Wochen. Hintergrund war laut der Gewerkschaft, dass der Arbeitgeber auf Forderungen nach mehr Lohn und tariflich festgelegten Gehaltsstufen „mit absolutem Schweigen“ reagiert hat.
PenCef Pharma produziert im Auftrag Dritter Antibiotika wie das Penicillin Amoxiclav und ist eine Tochterfirma von Nextpharma. Das bedeutet, wenn bei PenCef Pharma Tabletten vom Band gehen, ist auf der Verpackung nicht der Name PenCef zu lesen sondern der des jeweiligen Auftraggebers. PenCef argumentierte Anfang Juni: Die „Margen eines Lohnherstellers sind auch aufgrund des Geschäftsmodells deutlich geringer als die der Originalhersteller, daher ist auch das Gehaltsniveau ein anderes“.
Annika M. Helle, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft, spricht hingegen von „Niedriglöhnen“ sowie davon, dass die Gehälter „(um) Welten entfernt“ seien vom „branchenüblichen Entgelt und der Entgeltentwicklung in der Pharmaindustrie“. Bei PenCef Pharma in Reinickendorf arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft etwa 130 Beschäftigte.
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