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Ein älterer Herr liegt auf dem Boden und greift mit schmerzverzerrtem Gesicht an den unteren Rücken.

© IMAGO/Zoonar/IMAGO/Zoonar.com/Sunan Wongsa-nga

Aus Faulheit und Zeitmangel: Vier von fünf Berlinern haben Rückenschmerzen

Gekrümmt sitzen vorm Computer, wenig Bewegung, den ganzen Tag Waren verräumen – eine Umfrage ergibt: Rückenschmerzen hat fast jeder. Und sind der häufigste Grund für Fehlzeiten.

Stand:

Vier von fünf Berlinerinnen und Berlinern (80 Prozent) litten im vergangenen Jahr mindestens ab und zu an Rückenschmerzen. Das hat eine repräsentative Online-Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der Krankenkasse AOK Nordost ergeben. Teilgenommen haben 503 Personen aus der Hauptstadt.

Trotz der hohen Prävalenz, also der gesamten Anzahl der Krankheitsfälle im betrachteten Teil der Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt, beklagt die AOK Nordost eine Kluft zwischen Gesundheitskompetenz und tatsächlichem Tun: „99 Prozent wissen, dass regelmäßige Bewegung das beste Mittel für einen gesunden Rücken ist. 97 Prozent gaben an, dass langes Sitzen in derselben Position Rückenschmerzen verursachen kann.“ Doch nur jede:r Zweite der Befragten mache regelmäßig Sport. 60 Prozent der Erwerbstätigen, die viel sitzen, wechselten bei der Arbeit zu selten zwischen Sitzen, Stehen und Bewegung.

80
Prozent der Befragten litten
im vergangenen Jahr mindestens
ab und zu
an Rückenschmerzen.

Für Arbeitgeber ist das alarmierend. Fast jedem und jeder dritten Berliner Beschäftigten, die bei der größten regionalen Krankenkasse versichert ist, attestierte ein Arzt oder eine Ärztin 2022 die Diagnose Rückenschmerzen. Sie sind laut AOK Nordost der häufigste Grund für Fehlzeiten am Arbeitsplatz in der Hauptstadt.

Zu faul, zu wenig Zeit

Viele der Befragten kümmern sich nach eigenen Angaben zu wenig um ihren Rücken. Ein Drittel sagt, zu wenig Zeit zu haben. Zwei von drei Personen geben an, sich nicht aufraffen zu können.

„Ich kann das teilweise verstehen. Es gibt jedoch viele einfache und zeitsparende Methoden, die dem Rücken zugutekommen“, sagt der Orthopäde Azad Amedi, der im Ärztehaus „Centrum für Gesundheit“ arbeitet. Dieses wird von der Krankenkasse betrieben und ähnelt einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). „Auch wenn man vielleicht zu wenig Zeit für ein vollständiges Rückentraining hat, können diese Maßnahmen langfristig eine große Wirkung entfalten.“

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