
© Simon Schwarz/Bearbeitung: Tagesspiegel
Berlin ruft – andere Länder bluten: Auf dieser Station lösen Fachkräfte aus 21 Nationen Deutschlands Pflegekrise
Die Alten und Kranken werden zahlreicher, Pflegerinnen kündigen aus Erschöpfung. Der Weg aus der Krise? Fachkräfte aus Mexiko, Tunesien und Co. Zu Besuch in der Charité.
Stand:
Bis vor ein paar Monaten hatte Kaltrina in einem Krankenhaus in Albanien, in ihrer Heimatstadt Shkodra, als Pflegerin gearbeitet. Da habe es an den einfachsten Sachen gefehlt, erzählt sie, schon an Tüchern und Mullbinden. Die Patient:innen lägen lange in ihren Betten, bekämen dann Wunden, aus denen Blut und Eiter suppten. Dekubitus nennt man diese schmerzhaften Druckgeschwüre.
„Es gibt zu wenig Pflegekräfte in Albanien“, sagt Kaltrina. Jetzt ist auch sie weg.

© Simon Schwarz
Berlin, Station 7, ein Vormittag im März auf der Neurologie im Virchow-Klinikum der Charité. Kaltrina ist neu im Team. Ihren richtigen Namen will die 27-Jährige nicht in der Zeitung lesen. Fernanda schiebt ihr die PC-Maus zu. Auf dem Bildschirm öffnet sich das Programm für die Pflegedokumentation. An der Wand, im Hintergrund, piept ein Gerät alle paar Sekunden in den kargen Raum hinein, überwacht die Vitalwerte der Menschen in den Zimmern ringsum. Es ist die Zentrale der „Stroke Unit“ von Station 7.
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