
© BEA / Dietmar Gust
Berliner Energieagentur trennt sich von Führungskraft: Nachfolgeregelung scheitert an „Differenzen“
Die Energie-Lobbyistin Anja Bischof sollte den langjährigen Chef der Berliner Energieagentur, Michael Geißler, beerben. Doch über die Zukunft der Agentur gab es kein Einvernehmen.
Stand:
Die Mitteilung ist kurz und bündig: „Mit Wirkung vom 23.7.2025 hat der Aufsichtsrat der Berliner Energieagentur (BEA) Frau Anja Bischof von ihrer Rolle als Geschäftsführerin der Gesellschaft abberufen. Leider ergaben sich nach Übernahme der Position durch Frau Bischof Differenzen in der Frage der künftigen Ausrichtung der BEA, die der geplanten alleinigen Geschäftsführung der Gesellschaft durch Frau Bischof ab 2027 entgegenstanden.“
Bischof war erst im vergangenen Jahr als Co-Geschäftsführerin und Nachfolgerin von Michael Geißler ins Haus geholt worden. Geißler wollte Ende 2026 in den Ruhestand gehen.
Anja, Bischof, die zuvor für verschiedene Verbände als Lobbyistin tätig war, beschreibt sich in ihrem Linked:in-Profil als „Political Animal und Netzwerkerin“. Sie sei „führungsstark und sozial kompetent“. Mit ihrem älteren Co-Geschäftsführer Michael Geißler, der die Energieagentur bereits seit 1997 leitet, kam sie aber offenbar nicht zurecht.
In der Berliner Energie-Community ist zu hören, Bischof mangele es an Fachkompetenz. Sie hat Geografie und Betriebswirtschaft studiert, Geißler Verfahrens- und Umwelttechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen. Damit ergänzten sich beide in ihren Ausbildungen. Allerdings sollte Bischof die Agentur, die neben der Energieberatung auch konkrete Energieprojekte managt, künftig alleine führen. In einem Interview mit dem Tagesspiegel hatte sie erklärt, sie befürworte generell Doppelspitzen.
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