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Sie gibt alten, durchgesessenen Stühlen eine Chance auf ein zweites Leben. Die gelernte Tischlerin und Stuhlflechterin Anke Herbst-Lax. 

© Katja Reichgardt/Handwerkskammer Berlin

Berliner Handwerk im Jahr 2025: „Nachhaltigkeit ist der wahre Luxus von morgen“

Das kommende Jahr steht im Zeichen der Kreislaufwirtschaft. Die Nachfrage nach regionalen und handgefertigten Produkten wächst bis 2025 weiter. Ein Gastbeitrag von Carola Zarth.

Carola  Zarth
Ein Gastbeitrag von Carola Zarth

Stand:

Hand aufs Herz: Schmeckt der Apfel nicht besser, wenn man weiß, woher er kommt? Oder jetzt zur Weihnachtszeit der Stollen aus der Kiezbackstube? Schmuck aus der Gold- und Silberschmiede um die Ecke oder handgemachte Keramik aus einem Berliner Atelier sind mehr als Gebrauchsgegenstände – sie tragen eine Seele in sich.

Produkte mit einer Geschichte berühren uns. Genauso ist es mit dem Handwerk. 2025 wird die Nachfrage nach regionalen, handgefertigten und qualitativ hochwertigen Produkten weiter wachsen. Kunden wollen wissen, wer hinter dem Produkt steht und wo es hergestellt wurde – Transparenz ist das neue Gütesiegel. Nachhaltige Einkaufstrends wie Secondhand oder Upcycling alter Stücke gewinnen zunehmend an Bedeutung. Und die Rückbesinnung auf die Reparatur eines Lieblingsstücks ist mehr als ein Trend – sie ist ein Ausdruck von Wertschätzung.

Made in Berlin ist ein Versprechen: Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern mit Herzblut und Verantwortungsbewusstsein gefertigt. Handwerksbetriebe, die auf Regionalität und Qualität setzen, bieten nicht nur Produkte, sondern übernehmen oft auch Verantwortung für Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin

Wenn man alte Familienerbstücke betrachtet, schlägt einem oft das Herz höher. Zum Beispiel eine Kommode: Jede Schublade gleitet wie auf Samt, das Holz erzählt Geschichten, und die geschnitzten Details machen jeden Tag ein bisschen schöner. Die Botschaft dieser Alltagskunst: Handwerksstücke sind nicht nur Möbel – sie sind Lebensqualität in Holz, Stoff oder Metall. Aus Berlin und für Berlin.

„Made in Berlin“ ist ein Versprechen: Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern mit Herzblut und Verantwortungsbewusstsein gefertigt. Handwerksbetriebe, die auf Regionalität und Qualität setzen, bieten nicht nur Produkte, sondern übernehmen oft auch Verantwortung für Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Der Kreislauf, der Zukunft schreibt

„Black Friday“ oder „Black Week“? Während die Welt auf Schnäppchenjagd geht, setzen wir im Handwerk auf eine nachhaltige Zukunft. Nachhaltigkeit statt Wegwerfmentalität, Qualität statt Quantität – das ist der wahre Luxus von morgen.

2025 steht im Zeichen der Kreislaufwirtschaft. Reparieren statt wegwerfen, wiederverwenden statt verschwenden – das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für das Image. Handwerksbetriebe sind Vorreiter einer Bewegung, die unsere Welt ein Stück besser macht, durch Recycling und Nachhaltigkeit. Und mal ehrlich: Was gibt es Schöneres, als einem geliebten Stück durch Reparatur neues Leben einzuhauchen und die Erinnerungen damit wachzuhalten?

Das interessiert Sie? Dann schauen Sie gern beim Reparaturnetzwerk repami.de vorbei. Hier finden Sie qualitätsgeprüfte Handwerksbetriebe für die Reparatur von Lieblingsstücken, von Gebrauchsgegenständen wie Elektro- und Haushaltsgeräten über Kleidung, Schuhe und Möbel bis hin zu Fahrrädern und mehr.

Der Handwerker um die Ecke ist der bessere Deal

Der Handwerksbetrieb um die Ecke ist mehr als ein Dienstleister – er ist Teil unserer Gemeinschaft. Er sorgt dafür, dass Ihr Viertel lebt, Ihre Nachbarn Arbeit haben, junge Menschen ausgebildet werden und – last but not least – Qualität entsteht. Wer lokal kauft, investiert in die eigene Zukunft – und das zahlt sich aus.

Aus alt wird neu. Der Trend geht zur Wiederverwertung alter Möbel.

© Katja Reichgardt/Handwerkskammer Berlin

Wenn wir schon bei der Zukunft sind: Das Kunsthandwerksjahr 2025 steht bevor! Im kommenden Jahr laden die „Europäischen Tage des Kunsthandwerks“ vom 4. bis 6. April nach Berlin ein – ein Fest für alle Sinne, denn kunsthandwerkliche Ateliers und Werkstätten öffnen ihre Türen und die Kreativen lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Hier kann man nicht nur Meisterwerke bestaunen, sondern auch live erleben, wie sie entstehen. Workshops zum Mitmachen, Vorführungen zum Staunen und offene Werkstätten machen die Stadt zum Zentrum kreativer Exzellenz. Ein Wochenende, das zeigt, was Handwerk wirklich bedeutet: Leidenschaft, Präzision und das Streben nach Einzigartigkeit.

In diesem Sinne: Auf ein 2025 voller Ideen, Inspiration und Individualität. Und denken Sie daran: Der beste Trend ist der, den Sie sich selbst ausdenken. Umgesetzt wird er dann von der Handwerkerin oder dem Handwerker Ihres Vertrauens.

Und um nochmals auf den eingangs genannten Apfel zurückzukommen: Im Handwerk fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Am 10. Dezember 2024 öffnete der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, die Türen des Roten Rathauses, um gemeinsam mit Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey Berlins herausragende Handwerkerinnen und Handwerker zu feiern. Unter ihnen, neben den 24 jahrgangsbesten Meisterinnen und Meistern, auch die 30 besten Gesellinnen und Gesellen – ausgebildet in Berliner Handwerksbetrieben. Vielleicht ist auch einer aus Ihrem Kiez dabei.

All das versucht die Handwerkskammer Berlin seit fast 125 Jahren zu unterstützen. Denn im kommenden Jahr feiern wir unser Jubiläum. 125 Jahre – das ist mehr als ein Jubiläum, das ist ein Meilenstein. Seit vielen Jahrzehnten setzt sich die Kammer für die Interessen des Handwerks ein, wovon auch Sie, die Verbraucherinnen und Verbraucher, profitieren, denn Sie können sich sicher sein, dass der Heizungsbauer, die Elektrotechnikerin, der Friseur oder die Schornsteinfegerin ihre Handwerke von der Pike auf gelernt haben.

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