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Klärwerk im Berliner Norden rüstet auf: Bald wird Mikroplastik besser aus dem Wasser gefiltert
Immer mehr gefährliche Stoffe geraten in den Wasserkreislauf. Deshalb setzen die Berliner Wasserbetriebe künftig Ozon und ein besonderes Verfahren ein.
Stand:
Die Berliner Wasserbetriebe haben in dieser Woche begonnen, eine sogenannte Flockungsfiltration im Klärwerk Schönerlinde zu errichten. Das Filterverfahren soll als weiterer Reinigungsschritt von Mitte 2029 an das Abwasser von Stoffen wie Mikroplastik und Phosphor befreien. Die bisherigen Reinigungsstufen können diese nicht völlig entfernen. Das Klärwerk liegt hinter der Grenze von Pankow und klärt die Abwässer von 850.000 Menschen.
2027 soll die Ozonierungsanlage fertig sein – und nach Angaben der Wasserbetriebe die größte ihrer Art in Deutschland werden. Fließt Abwasser durch die Anlage, spaltet Ozon schwer abbaubare organische Spurenstoffe wie Arzneimittel durch eine Zwangsoxidation auf. Die entstehenden Rückstände sind biologisch abbaubar oder werden künftig durch die Flockungsfiltration zurückgehalten. Die beiden Systeme ergänzen die übliche Technik aus mechanischer, biologischer und chemischer Reinigung.
Weil die Bevölkerung wächst und zugleich älter wird, nimmt die Menge von Spurenstoffen aus Medikamenten und Haushaltschemikalien zu. Gleichzeitig geht der Frischwassernachschub aus Spree und Havel zurück, sodass die Konzentration dieser problematischen Stoffe im Wasserkreislauf steigt. Sie können für Tiere, Pflanzen und Menschen gefährlich werden.
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