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Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Investor Gerhard Cromme lassen sich die Batterietechnik von Theion erklären.

© Thomas Loy

Die Wunderbatterie made in Berlin: Wettbewerb um Serienfertigung hat begonnen

Das Start-up Theion hat in Adlershof ihr neues Batterie-Forschungszentrum eröffnet. Doch wo die nächste Generation von Hochleistungsbatterien mal in Serie produziert wird, ist noch völlig offen.

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Koundinya Nellutla, „Lead Electrical Scientist“ von Theion, erklärt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Geschäftspartnern, wie die neu entwickelte Schwefel-Lithium-Batterie funktioniert. Die etwas ratlosen Blicke sprechen Bände. Ein klarer Fall von Deep Tech, wo gutes Englisch und fortgeschrittenen Physikkenntnisse gefragt sind.

Franziska Giffey gibt sich trotzdem nicht geschlagen und fragt dort nach, wo sich erhellende Momente ergeben. Am Mittwoch hatte das Start-up Theion, das vom ehemaligen Thyssen-Krupp und Siemens-Aufsichtsrat Gerhard Cromme unterstützt wird, zur Eröffnung seiner Forschungslabore am Rand des Technologieparks Adlershof geladen.

Hier sollen die letzten technischen Hürden bis zur Serienreife genommen werden. Der neue Batterietyp auf Schwefelbasis wird weniger kosten und weniger Energie bei Lieferketten und Produktion verschlingen als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.

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Wissenschaftler forschen an der neuartigen Batterietechnik

Das Wichtigste ist die dreifache Energieleistung pro Kilogramm Gewicht, das dürfte den Batteriemarkt umkrempeln. Theion-Chef Ulrich Ehmes spricht von einer Revolution in der Batterietechnik, andere sagen dazu auch Wunderbatterie.

Gerade wurde eine neue Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen, das Geld soll für ein weiteres Jahr die Arbeit des 18-köpfigen, sehr internationalen Teams sichern. Schon jetzt sondiert Theion mögliche Standorte für eine Serienfertigung. „Wo wir produzieren, ist eine Frage von Energie und Infrastruktur“, sagte Cromme.

Saudi-Arabien, Dubai oder die arabischen Emirate versprechen geringe Energiekosten, nahezu unbegrenzt Kapital und schnelle Genehmigungsverfahren. Berlin wirft dagegen seine einzigartige Hochschuldichte, die kulturelle Vielfalt und die Lebensqualität in die Waagschale.

In einem neuen Gewerbepark am Rand des Technologieparks Adlershof hat sich Theion auf 1800 Quadratmetern eingemietet.

© Thomas Loy

Die Senatorin warb denn auch für Berlin als künftig „innovativster Ort in Europa“, mit guten Wachstumszahlen und einer breit aufgestellten Digitalwirtschaft. „Ihre Produkte passen perfekt zu den strategischen Zielen der Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

Im neuen Stadtentwicklungsplan Wirtschaft sei die Unterstützung für die Industrie strategisch bis 2040 festgeschrieben. „Ich kann Ihnen nur meine Unterstützung anbieten, wenn Sie sich für Berlin entscheiden.“

Ein wichtiger Absatzmarkt für Theion könnte die Luftfahrtindustrie sein, von der Drohne bis zum elektrisch betriebenen Privatjet. Das Lieferdrohnen-Start-up Newton Dynamics aus Augsburg interessiert sich sehr für die Batterietechnik. Auch die Autoindustrie könnte später zu den Kunden zählen, allerdings mit deutlich geringeren Margen, sagte Ehmes.

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