Einkaufszentrum insolvent: Schloss-Straßen-Center in Berlin-Friedenau ist pleite

Das Einkaufszentrum Schloss-Straßen-Center (SSC) in Berlin-Friedenau ist insolvent. Das teilte das Amtsgericht Charlottenburg am Freitagmorgen mit. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Berliner Rechtsanwalt Philipp Hackländer von der Kanzlei White & Case.

Das Schloss-Straßen-Center liegt am Walther-Schreiber-Platz im kaufkraftstarken Berliner Südwesten. Nach dem Bereich Kurfürstendamm/Tauentzienstraße ist das Areal an der Schlossstraße der größte Einkaufsbereich Berlins, noch vor dem Alexanderplatz.

Allerdings befinden sich hier auch gleich vier Einkaufszentren direkt nebeneinander: „Das Schloss“, „Boulevard Berlin“, das „Schloss-Straßen-Center“ und „Forum Steglitz“. „Boulevard Berlin“ und „Schloss-Straßen-Center“ (SSC) kämpfen seit der Corona-Pandemie mit Leerständen und Kundenschwund.

Das Schloss-Straßen-Center ist mit 16.200 Quadratmetern das kleinste dieser vier Center. 2007 eröffnete das Center mit einem „Shop-in-Shop“-Konzept in einem neu gebauten Gebäude. Bereits vorher hatte sich auf dem Grundstück über Jahrzehnte ein Kaufhaus befunden, das 2005 abgerissen worden war.

Betrieb soll normal weitergehen

Wird das SSC wegen der Insolvenz demnächst schließen? Der vorläufige Insolvenzverwalter Hackländer winkt ab: „Das Center wird weiter offen bleiben und der Betrieb ganz normal weiterlaufen. Die Kunden werden gar nicht merken, dass im Hintergrund so ein Verfahren eröffnet wurde.“ Auch sei er optimistisch, was die langfristige Zukunft des Schloss-Straßen-Centers angeht, und gehe von einer Konsolidierung aus.

Im Mai 2023 hatte der Mode-Discounter Primark als damals größter Mieter des Schloss-Straßen-Centers seine dortige Filiale geschlossen, seitdem standen diese Räumlichkeiten leer. „Nach meiner vorläufigen Sichtung der Lage sieht es so aus, dass die aktuelle Schieflage daraus resultiert“, sagte Hackländer dem Tagesspiegel.

Die Betriebskosten habe das Center schließlich trotzdem begleichen müssen. Nun seien für die leerstehenden Flächen aber bereits Mietverträge mit zwei neuen Hauptmietern unterzeichnet worden: „Deren Einzug wird jetzt vorbereitet. Dafür sind aber auch ein Umbau und vorher entsprechende Baugenehmigungen notwendig.“