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Student Tomas Perez, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD), Hochschule-Vizepräsidentin Stefanie Molthagen-Schnöring und IHK-Präsident Sebastian Stietzel (v.l.n.r.) in der Maker-Werkstatt der HTW.

© HTW Berlin/Alexander Rentsch

Erstes Berliner „KMU-Büro“: Partnervermittlung zwischen Wirtschaft und Hochschule

An der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) gibt es jetzt eine Anlaufstelle für kleine und mittelständische Unternehmer aus der Region.

Stand:

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft will die kleinen und mittelständischen Unternehmen Berlins mit der Wissenschafts- und Forschungslandschaft der Stadt vernetzen. Dazu wurde am Montag das erste Berliner „KMU-Büro“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Schöneweide gegründet.

Das Büro ist eher virtuell zu verstehen. Die Hochschule wird einen „Lotsen“ benennen, an den sich Unternehmen aus der Region wenden können, wenn sie Kontakte zu bestimmten Fachbereichen oder Forschenden knüpfen möchten. Die Wirtschaftsverwaltung finanziert dafür eine Mitarbeiterstelle, die Hochschule will das Projekt mit eigenen Aktivitäten unterstützen.

170.000
kleine und mittelständische Betriebe gibt es in Berlin.

„Wir haben rund 170.000 kleine und mittlere Unternehmen in Berlin, dazu die größte Hochschul- und Forschungslandschaft in Deutschland – beides Welten, die sich naturgemäß nicht immer begegnen“, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Daher solle jetzt eine „Partnervermittlung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“ anlaufen, ein professionelles Matching von unternehmerischen Ideen und wissenschaftlicher Expertise.

In Schöneweide soll das KMU-Büro als Pilotprojekt starten. Man sei aber schon mit anderen Hochschulen über ähnliche Projekte im Gespräch, sagte Giffey. Nach 18 Monaten sollen die Erfahrungen aus dem KMU-Piloten ausgewertet werden. „Wir sind der richtige Ort für den Piloten“, sagte Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer. Persönlich wolle sie den letzten Tag ihrer Arbeitswoche zum „Company-Friday“ erklären und jeweils ein Unternehmen besuchen.

IHK-Präsident Sebastian Stietzel , Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und Hochschule-Vizepräsidentin Stefanie Molthagen-Schnöring mit dem Memorandum zur Kooperation.

© HTW Berlin/Alexander Rentsch

Vorrangig sollen Experten der Hochschule in die Unternehmen gehen, die bisher noch keinen oder nur sporadischen Kontakt zur Hochschule hatten. Parallel könnten Mitarbeiter aus einzelnen Unternehmen in Labore oder Seminare reinschnuppern. Viele Professoren an der HTW kämen aus der Praxis und hätten auch viele Kontakte zu Unternehmen, allerdings oft eher in Süddeutschland als in der Berliner Region, sagte Molthagen-Schnöring.

IHK-Präsident Sebastian Stietzel mahnte an, den Transfer von Forschungserkenntnissen in die unternehmerische Praxis als dritte Säule der Hochschule – neben Lehre und Forschung – zu verankern.

So ein KMU-Büro sei „absolut notwendig“, erklärte Ingo Rückert, Geschäftsführer der Tempelhofer Firma Wilhelm Dreusicke, die sich mit Robotik beschäftigt. Man betreue zwar ab und zu eine Bachelor-Arbeit oder habe einen studentischen Mitarbeiter im Unternehmen, „aber wenn der Student dann weg ist, schläft das schnell wieder ein“.

In der „KI-Werkstatt“ der HTW läuft der Austausch zwischen Unternehmern und Forschenden allerdings schon jetzt recht dynamisch, wie die anwesenden Professoren den Besuchern versicherten. „Wir versuchen, Aufklärungsarbeit zu leisten, die Angst zu nehmen, aber auch die Erwartungen zu bremsen“, sagte Christina Kratsch, die auch zu KI forscht.

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