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Für die angebliche „Wunderbatterie“: Investoren versorgen Berliner Start-up Theion mit Anschubfinanzierung
Die Berliner Entwickler einer günstigeren, leichteren und grüneren Alternative zur Lithium-Ionen-Batterie konnten renommierte Investoren gewinnen, um an der Marktreife zu arbeiten.
Stand:
Eine Gruppe von namhaften Investoren rund um die deutsch-amerikanische Holding Team Global unterstützt das relativ kleine Berliner Technologieunternehmen Theion bei der Entwicklung einer Batterie. Sie könnte das Potenzial haben, der Elektromobilität weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, behauptet das Unternehmen.
Wie der Tagesspiegel vorab erfuhr, wird die Firma mit Sitz im Technologiepark Berlin-Adlershof am Donnerstag verkünden, dass seine Partner im Rahmen einer Series-A-Finanzierungsrunde insgesamt 15 Millionen Euro Kapital bereitstellen. Damit wolle Theion die Entwicklung seiner nächsten Generation von Kristallschwefel-Batterien vorantreiben, hieß es.

© Theion
Das Unternehmen, bei dem rund 20 Wissenschaftler tüfteln, hatte vor etwa drei Jahren die ersten Schlagzeilen gemacht, als Entwickler einer angeblichen „Wunderbatterie“ – auch wenn sich Theion-Chef Ulrich Ehmes diese Formulierung sich nicht zu eigen macht. Gemeint ist eher, dass Theions Batterie, die derzeit in Elektrofahrzeugen verbauten Lithium-Ionen-Batterien „wundersam schnell“ vom Weltmarkt verdrängen dürfte – sofern sie hält, was ihre Entwickler in Aussicht stellen: einen Stromspeicher, der nur ein Drittel so viel wiegt und kostet und deutlich umweltfreundlicher zu produzieren ist, weil das fast endlos verfügbare Element Schwefel die in Lithium-Ionen-Akkus verbauten Metalle Nickel und Kobalt ersetzt.

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Egal ob Pkw, Stromspeicher für Solaranlagen oder sogar Flugzeuge: Viele Geräte und Maschinen ließen sich leichter und günstiger elektrisch betreiben, fossile Brennstoffe würden schneller überflüssig. An dieses „Wunder“ glauben die Technologieholding Team Global mit Büros in Berlin und dem kalifornischen Palo Alto, das Berliner Solar-Systemhaus Enpal und die Geschwister Oetker Beteiligungen KG, die 146 Tochtergesellschaften des milliardenschweren Lebensmittelkonzerns verwaltet.
Die Investoren erwarten, dass sich die weltweite Nachfrage nach Batterien in nur fünf Jahren bis 2030 auf ein Volumen von insgesamt 500 Milliarden Euro verdreifachen werde. Wenn Theion einen Bruchteil dieser Nachfrage bedienen kann, wären die 15 Millionen Euro gut investiert.
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