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Gender Pay Gap in Berlin: In der Verwaltung verdienen Frauen mehr als Männer
Während Männer insgesamt deutlich besser verdienen als Frauen, fällt der Gender Pay Gap in der Berliner Verwaltung inzwischen zugunsten von Frauen aus.
Stand:
Frauen sollen endlich gleichviel verdienen wie ihre männlichen Kollegen. Diese politische Forderung ist in der Berliner Verwaltung bereits übererfüllt. Während Frauen in der freien Wirtschaft in Berlin zehn Prozent weniger verdienen als Männer (Unterschiede in der Art der Jobs werden nicht berücksichtigt), ist der Gender Pay Gap in den Senats- und Bezirksverwaltungen nahezu geschlossen.
Frauen verdienen im Durchschnitt sogar etwas mehr als Männer. Bei den weiblichen Vollzeitbeschäftigten macht das Plus statistisch betrachtet 27 Euro im Monat aus, das sind 0,6 Prozent, wie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Gleichstellung auf Anfrage der Grünen-Abgeordneten Bahar Haghanipour mitteilt.
Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit
Von den in Teilzeit Beschäftigten verdienen Frauen im Schnitt 42 Euro im Monat mehr als Männer. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent. Frauen arbeiten aber deutlich häufiger in Teilzeit als Männer, verdienen also absolut gesehen erheblich weniger Geld. Von den knapp 126.000 Beschäftigten im Landesdienst (Stand: Januar 2022) arbeiten rund 6000 Männer teilzeit, aber rund 25.000 Frauen.
Der durchschnittliche Verdienst in der Berliner Verwaltung liegt bei 4225 Euro. Männer verdienen in Vollzeit 4487 Euro, Frauen 4514 Euro. Bei den Teilzeitbeschäftigten erhalten Frauen im Schnitt 3393 Euro, Männer 3351 Euro. Insgesamt beträgt der Frauenanteil in der Berliner Verwaltung 57 Prozent.
In der freien Wirtschaft verdienen Männer im Durchschnitt 25 Euro brutto pro Stunde, Frauen nur 22,50 Euro. Die Berliner Lohnlücke von rund zehn Prozent liegt immer noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 18 Prozent.
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