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Nadin Reimann mit ihrem Hund bei einem Hausbesuch.

© Malteser/Berlin

Hausbesuche mit Hund: Berliner Senat unterstützt Angebot für Pflegebedürftige

Viele Pflegebedürftige in der Hauptstadt leiden unter Einsamkeit. Die Malteser kommen mit einem Hund zu ihnen nach Hause. Die Vierbeiner sollen sie aktivieren.

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Menschen mit einem Pflegegrad können sich in Berlin seit diesem Jahr von Ehrenamtlichen der Malteser mit einem Hund besuchen lassen. Die Kosten in Höhe von 20 Euro übernimmt die Pflegekasse. Die Senatsgesundheitsverwaltung und der GKV-Spitzenverband unterstützen das sogenannte „alltagsunterstützende Angebot“.

Viele Menschen in der Stadt sind einsam. Unsere Besuche bringen Lebensfreude und aktivieren die Leute, auch mal das Haus zu verlassen“, erzählt Nadin Reimann, die das Projekt koordiniert. „Oft sind wir der einzige Kontakt, den die Leute haben.“

Derzeit schauen 15 Mensch-Hunde-Teams der Malteser bei 15 pflegebedürftigen Personen vorbei. Bei den Besuchten handelt es sich überwiegend um ältere Menschen, aber auch Kinder befinden sich darunter, sagt Reimann. Die Ehrenamtlichen und ihre Haustiere haben zuvor eine viermonatige Ausbildung absolviert. Die Hunde lernen zum Beispiel, im Notfall auf der Decke liegen zu bleiben oder angstfrei neben einem Rollstuhl herzulaufen.

„Die Hunde müssen stressresistent sein. Viel wichtiger beim Training sind die Leute: Sie müssen den Hund lesen und Stresssymptome erkennen können“, sagt Reimann.

Möglich ab Pflegegrad eins

Schon seit zehn Jahren bieten die Malteser einen Besuchsdienst für Bewohner:innen von Pflegeheimen an. Neu sind die Hausbesuche, und dass diese über den Entlastungsbetrag abgerechnet werden können. Dieser steht Menschen ab Pflegegrad eins zu und beträgt pro Monat 125 Euro. Pflegebedürftige können ihn auf verschiedene Leistungen aufteilen. Die Ehrenamtlichen der Malteser kommen laut Reimann in der Regel einmal pro Woche zu Besuch.

„Ich bin seit vier Jahren beim Besuchsdienst dabei. Es ist unglaublich, was man mit Kleinigkeiten erreichen kann. Die Leute strahlen, wenn sie den Hund sehen“, sagt die Leiterin, die selbst Hundetrainerin und studierte Kommunikationswirtin ist.

Die Senatsverwaltung und der GKV-Spitzenverband fördern das Projekt mit einer sogenannten Fehlbedarfsfinanzierung. Sie erstatten die Kosten, die die Malteser über die Einnahmen nicht decken. Reimann sagt, das betreffe insbesondere Ausbildungs-, Personal- und Sachkosten. Sie ist zuversichtlich, dass der Senat das Projekt auch im kommenden Jahr unterstützen wird.

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