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Feinkost zu kennen, zu klären und zu präsentieren lernt man bei Lindner im Einzelhandel.

© PR/Lindner

Hier gibt es offene Stellen : Kaufleute im Einzelhandel dringend gesucht

Wer in seiner Ausbildung hinter der Theke steht, verdient besser als andere Azubis. Warum sucht Feinkost Lindner trotzdem händeringend Nachwuchs?

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Ob in der Pflege, Erziehung, Gastronomie oder im Handwerk – in fast allen Branchen fehlen Auszubildende. Doch einige Lehrberufe haben besonders viele offene Stellen. Wir stellen sie in loser Reihenfolge vor.

Draußen kündigt ein großes Schild an „Wir suchen Mitarbeiter und Azubis“, drinnen stehen an einem Donnerstagmittag in einer Filiale in Schöneberg drei Verkäuferinnen in schwarzen Schürzen hinter der Theke. Am linken Ende kühle Getränke, dann Aufschnitt, Oliven und Dips, Käse, Gerichte wie „Garnelen in Limetten-Kräutercreme“ oder „Pfifferlingssalat mit Bohnen“ und am Fenster die Backwaren, von Florentinern bis zu Brot. Lindner (oder Butter Lindner, wie es früher hieß; die namengebende Butter kann man immer noch nach Gewicht kaufen) ist ein klassisches Feinkostgeschäft. Diese Waren zu kennen, sie zu erklären, zu präsentieren und bestellen zu können, das lernt man als Auszubildender im Einzelhandel bei Lindner.

1200 Euro im ersten Lehrjahr

Denn wer eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau oder -mann bei Feinkost Lindner macht, steht auch hinter der Theke. Und gehört damit zu den bestbezahlten Azubis dieses Berufs in ganz Berlin: 1200 Euro verdient man da bereits im ersten Lehrjahr im Monat. Mehr, als die durchschnittlichen 800 bis 1000 Euro in diesem Ausbildungsberuf. „Ein höheres Ausbildungsgehalt wirst Du in Berlin kaum finden“ schreibt das Unternehmen in der Ausschreibung.

Ausbildungsleiter Julian-Alexander Schieke

© PR/Lindner

Und trotzdem: „Wir suchen noch händeringend nach Azubis für September“, sagt der Ausbildungsleiter Julian-Alexander Schieke. „Wir wollen gerne noch weiter einstellen und ausbilden.“ Neben Einzelhandelskauffrau kann man bei Lindner Koch, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Verkäufer oder Bäcker lernen. 750 Menschen arbeiten im Unternehmen. Aber warum finden sie keine jungen Menschen, die Kaufmann für Einzelhandel werden wollen?

Schieke sieht zwei mögliche Gründe: „In den letzten Jahren fand wenig Berufsorientierung statt“, sagt er. Außerdem kennten junge Menschen Lindner vielleicht nicht, „Welcher 16- oder 17-Jährige hat schon mal in einem Feinkostgeschäft wie Lindner eingekauft?“ Zielgruppe ihrer Produkte sind junge Leute eher nicht, allein der hohen Preise wegen.

Welcher 16- oder 17-Jährige hat schon mal in einem Feinkostgeschäft wie Lindner eingekauft?

Julian-Alexander Schieke, Ausbildungsleiter bei Lindner

Denkt man an die Arbeit hinter der Theke bei Lindner, stellt sich außerdem die Frage, worin sich hier die Tätigkeiten der Ausbildungsberufe „Einzelhandelskaufmann“ und „Verkäuferin“ (oder sogar von ungelernten Verkäufertätigkeiten im Lebensmittelbereich) unterscheiden. In den ersten zwei Lehrjahren lernen die Azubis beider Berufe das Gleiche.

Die Ausbildung zum Verkäufer ist dann fertig, bei den Kaufleuten im Einzelhandel folgt das „Kaufmännische Jahr“, wie Schieke es nennt, wo man lernt, Dienstpläne zu schreiben oder große Bestellungen zu machen, auch Buchhaltung steht in der Berufsschule auf dem Lehrplan. „Man kann bei uns mit der zweijährigen Ausbildung zum Verkäufer starten. Wenn diese Ausbildung mit Erfolg und Begeisterung für die Tätigkeit beendet wurde, bieten wir immer das dritte Ausbildungsjahr zum Kaufmann im Einzelhandel an. So schaffen wir schon früh Entwicklungsmöglichkeiten.“ Abgesehen von dem, was man dabei lernt, gehe es beim weiteren Karriereweg vielleicht etwas schneller voran. Wobei Schieke betont, dass auch Verkäuferinnen zur Filialleitung aufsteigen können.

Am Ende der erfolgreich absolvierten Ausbildung stehe in den meisten Fällen die Übernahme, das sei immer das Ziel, sagt Schieke. Zukunft sieht er für den Beruf trotz Zeiten von Lieferdiensten & Co.: „Es wird nach Fachwissen zu Lebensmitteln, einer entsprechenden individuellen Beratung und nach einem persönlichen Kontakt gesucht. Genau das bietet der Beruf bei Lindner an.“

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