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Hitze belastet Beschäftigte in Berlin : Mehr Kreislauferkrankungen in heißen Wochen
Wenn es heiß wird, steigt kurz darauf der Krankenstand. Das zeigen Daten der Krankenkasse DAK. Hitze schränkt die Leistungsfähigkeit von drei Vierteln der Beschäftigten ein.
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Jeder fünfte Erwerbstätige in der Hauptstadt fühlt sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Das hat eine Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit unter rund 200 Beschäftigten in Berlin im Alter zwischen 18 und 65 Jahren ergeben. Die Daten sind nach Angaben der Kasse repräsentativ.
Hochgerechnet auf alle Berufstätigen sind in Berlin mehr als 430.000 Menschen im Job hitzebelastet. Die Hauptstadt liegt damit knapp unter dem Bundesschnitt von 23 Prozent.
Knapp drei Viertel der Befragten gaben an, bei Extremtemperaturen im Job weniger leisten zu können. Ein Fünftel berichtet von gesundheitlichen Problemen, wie Sonnenstich oder Hitzschlag.
Insbesondere Menschen ab 50 sowie chronisch Kranke fühlen sich beeinträchtigt. Belastet sind zudem Menschen, die im Freien oder körperlich arbeiten. Zwar können rund 70 Prozent der Befragten Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz ergreifen, diesen zum Beispiel verdunkeln. Die Möglichkeit ins Homeoffice zu wechseln oder eine Siesta einzulegen, bieten Arbeitgeber hingegen seltener an. Unter den Befragten dürfen immerhin zehn Prozent eine Siesta halten.
Zusammenhang zwischen Hitze und Krankenstand
Die Umfrage ist Teil des Berichts „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“. Für diesen hat das Iges-Institut neben der Umfrage die Daten von 113.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Berlin ausgewertet. Laut dem Report führen Hitzeperioden im Sommer zu mehr Krankschreibungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Zunahme erfolge zeitversetzt, „jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen“, heißt es.
Wenngleich die Autor:innen von einer Steigerung der Krankheitsfälle infolge des Klimawandels ausgehen, sei der Zusammenhang zwischen Hitze und Krankenstand derzeit noch gering. In der Summe seien die Effekte „relativ klein und beeinflussen den Krankenstand eines Jahres insgesamt beziehungsweise in Monaten mit besonders hohen Temperaturen aktuell in Deutschland noch in einem geringen Ausmaß“, heißt es im Bericht.
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