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Ein Auto mit Totalschaden.

© imago stock

Insolvenz der Versicherungsfirma Element: Das müssen 400.000 Kunden jetzt wissen

Das Berliner Start-up Element ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Es droht ein Desaster. Wer sich jetzt einen neuen Versicherer suchen sollte. 

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Wer in der vergangenen Zeit eine Versicherung auf Sachgegenstände, wie ein Fahrrad oder das neue Smartphone, abgeschlossen hat, sollte die Vertragsunterlagen genau prüfen. Er oder sie könnte von der Insolvenz eines Versicherers betroffen sein, dessen Namen bis vor Kurzem kaum jemand kannte: die Element Insurance AG.

Die Berliner Firma ist ein sogenannter White-Label-Versicherer. Sie entwickelt Produkte für andere Unternehmen, die diese dann unter ihrer Marke vertreiben. Daher der Name White-Label, was so viel wie „weißes Etikett“ bedeutet. Die Element AG taucht oft nur im Kleingedruckten auf. Zu ihren Partnerfirmen gehören unter anderem AutoProtect, Asspario, die Bayerische, Mailo, Direkt-As, Hepster, Friday, Manufaktur Augsburg, Panda und Schutzgarant.

Nachdem sich im Dezember überraschend ein Rückversicherer von Element zurückgezogen hatte, – eine Firma, bei der Element seine eigenen Versicherungen versichert hat – geriet das Start-up in Zahlungsschwierigkeiten. Daraufhin eröffnete das Amtsgericht Charlottenburg am 8. Januar 2025 ein vorläufiges Insolvenzverfahren.

Das gilt es zu beachten

Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade mitteilen lässt, versucht er derzeit, die Verträge von Element auf eine andere Versicherungsgesellschaft zu übertragen. Klappt das nicht, enden alle Verträge automatisch einen Monat nach der endgültigen Insolvenzentscheidung. Wahrscheinlich wird das Verfahren noch im Februar eröffnet.

Der Bund der Versicherten schätzt, dass bis zu 400.000 Menschen betroffen sein könnten. Sie sollten jetzt Folgendes laut der Verbraucherzentralen beachten:

  • Verbraucher:innen sollten prüfen, ob sie Kund:innen sind. Steht die Element AG in ihren Vertragsunterlagen, sind sie betroffen.
  • Handelt es sich um eine wichtige Versicherung, zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung, sollten sie sich nach Alternativen umsehen. Denn wenn eine zeitliche Lücke zwischen den Versicherungen entsteht, kann ein Schadensfall teuer werden.
  • Bestehende Policen bei Element laufen nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalter zwischenzeitlich weiter, aber Obacht bei bereits eingetretenen Schäden: „Zahlungen auf Schadenfälle erfolgen (...) zunächst nicht mehr.“ Meldet eine Kundin also jetzt einen Schadensfall an oder hat dies kürzlich getan, muss sie darauf hoffen, dass das Sicherungsvermögen im Insolvenzfall ausreicht. Ist es nicht groß genug, erhält sie nur einen Teilbetrag erstattet.

Das Einfrieren der Gelder dient dazu, das Vermögen für die Gläubiger zu schützen. Einer von ihnen ist das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin – die Pensionskasse von 10.500 Zahnärzt:innen aus Berlin, Bremen und Brandenburg.

Ihr Versorgungswerk ist der Hauptinvestor des insolventen Start-ups. Neben zehntausend Kund:innen von Element könnte die Insolvenz daher auch für sie teuer werden. Im Worst-Case-Szenario muss die Pensionskasse hohe Beträge abschreiben und die Rentenansprüche junger Zahnärzt:innen kürzen.

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