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Ute Weiland

© obs/Bernd Brundert

Kolumne „In der Lobby“: Berlin ist gar nicht so schlecht, wie alle sagen

Unsere Kolumnistin meint, dass die Hauptstadt natürlich vor großen Herausforderungen steht. Aber dass die Voraussetzungen, diese zu bewältigen, auch nicht schlecht sind!

Eine Kolumne von Ute Weiland

Das größte Lob des Berliners? Richtig: Da gibt es nichts zu meckern! Offenbar gehört es hierzulande zum guten Ton, lieber das Haar in der Suppe zu suchen, als sich über die Suppe zu freuen. Hybris des Hauptstädters? Wahrscheinlich eher eine originelle Form der Koketterie. Aber klar ist auch: Wenn der Erfolg – und sei es insgeheim – zur Selbstverständlichkeit erhoben wird, dann bestimmt der Misserfolg die Schlagzeilen. Frei nach Hans Magnus Enzensberger möchte man ausrufen: ach, Berlin!

Denn: Bei allem berechtigten Herumfingern in den Wunden der dysfunktionalen Stadt, bei allen täglichen Suaden und Tiraden sollten wir doch nicht vergessen: Unsere Stadt, so chaotisch sie auch sein mag, ist ein Magnet! Menschen aus aller Welt votieren mit den Füßen für Berlin. Darunter höchst erfolgreiche Unternehmer, aber auch solche, die hier beste Chancen sehen, sich gerade bei uns zu ebensolchen zu entwickeln.

Mal ein Blick auf die Zahlen: Im vergangenen Jahr ist unsere Wirtschaft um fast fünf Prozent gewachsen – und damit deutlich stärker als im bundesdeutschen Schnitt (1,8 Prozent). Auch Brandenburg erzielte mit 3,3 Prozent Plus mehr als einen Achtungserfolg. Man könnte also meinen: Wir sind auf Kurs. Leider hat diese Nachricht kaum Widerhall gefunden. Sie ist untergegangen in den lustvollen Unkenrufen, die traditionell unser Selbstbild grundieren.

Verwaltung, Wohnen, Bildung, Klimaschutz – natürlich stehen wir vor großen Herausforderungen. Aber die Voraussetzungen, sie zu bewältigen, sind auch nicht schlecht! Zur dynamischen Wirtschaftsentwicklung gesellt sich derzeit ein Neustart-Moment: Die Pandemie liegt hinter uns, das Land Berlin hat eine neue Regierung, und selbst der Frühling verlässt langsam, aber sicher sein Winterquartier. Wir sollten diesen Aufbruch nutzen, um unserer Stadt mit positiver Energie – und vielleicht auch ein bisschen Stolz – zu begegnen.

Der VBKI veranstaltet am kommenden Sonnabend, den 20. Mai, seinen „Ball der Wirtschaft“. Letzte Karten gibt es unter www.vbki-ball.de .

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