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Kolumne Mein guter Rat

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Mein guter Rat: Spenden oder Investieren – so können Sie geplanten Projekten finanziell helfen

Was ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting? Die Verbraucherschutz-Chefin erklärt, was Sie jetzt in der beliebten Spendenzeit beachten sollten.

Dörte Elß
Eine Kolumne von Dörte Elß

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Traditionell haben in der Adventszeit wieder Spendensammler Hochsaison. Auch die Beteiligung beim Crowdfunding ist mit solch einer Spende vergleichbar. Crowdfunding bedeutet Schwarmfinanzierung, wobei viele Geldgeberinnen und Geldgeber kleine Summen beitragen, um bei der Realisierung eines Projektes zu helfen. Hierbei geht es nicht um Rendite, und das Geld wird nicht zurückgezahlt. Gegenleistungen sind meist Sachgüter oder Privilegien.

Auch die Beteiligung beim Crowdfunding ist mit solch einer Spende vergleichbar.

Dörte Elß, Chefin der Verbraucherzentrale Berlin e.V.

Das Instrument des Crowdfunding wird überwiegend von Akteuren genutzt, welche die erforderlichen Mittel nicht auf herkömmliche Weise – etwa über Kredite – einwerben können oder wollen. Durch Crowdfunding haben beispielsweise begeisterte Anhänger eines Autors oder einer Musikerin die Möglichkeit, sich am nächsten Werk finanziell zu beteiligen. Oftmals ermöglichen sie es auch erst und erhalten dafür etwa ein signiertes Buchexemplar oder den exklusiven Zugang zum Backstage-Bereich.

Einige Weltreisende werben so das Geld für ihr Abenteuer ein und schreiben dann einen Bericht darüber, in dem die Unterstützer möglicherweise lobend erwähnt werden. Crowdinvesting hingegen ist eine Finanzierung, bei der den Anlegern Zinsen oder eine Gewinnbeteiligung versprochen werden. Crowdinvesting ist also eine Geldanlage. Anleger sollen ihr Geld zurückerhalten, bei schlechtem Verlauf des Projekts kann das Geld jedoch vollständig verloren sein.

In der Praxis werden die Begriffe Crowdfunding und Crowdinvesting nicht immer wie hier beschrieben verwendet. Wichtig ist, was Ihr Projektgeber darunter versteht. Informieren Sie sich deshalb vor einer Crowdfunding-Beteiligung unbedingt darüber, was mit Ihrem Geld passiert, wenn das Projekt nicht zustande kommt oder scheitert. Informationen hierzu finden Sie meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Crowdfunding-Plattformen. Diese dienen dazu, Projekte und Vorhaben wie etwa einen Film oder eine Softwareidee zu präsentieren und finanzielle Unterstützer zu finden.

Sie sollten sich immer dessen bewusst sein, dass Sie durch eine Crowdfunding-Beteiligung in der Regel kein Mitspracherecht oder Einfluss auf Entscheidungen haben. Beiträge zu einem Crowdfunding ohne Gegenleistung sind gegebenenfalls steuerlich abzugsfähig, mit einer Spendenquittung können Sie hier steuerliche Vorteile durch Crowdfunding nutzen.  

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