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Dörte Elß ist Chefin der Berliner Verbraucherzentrale.

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Mein guter Rat: Gesundes Essen in Berlin genießen ohne Giftstoffe

Die chemische Verbindung Bisphenol A steckt oft in Lebensmitteln aus Konservendosen. Worauf Sie achten sollten und auf was Sie besser verzichten sollten.

Dörte Elß
Eine Kolumne von Dörte Elß

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Im Frühling lockt Berlin mit zahlreichen Volksfesten die Besucher an. Gerade können Sie sich zum Beispiel auf der Steglitzer Woche amüsieren und kulinarisch verwöhnen lassen. Essen aus Dosen ist dort wohl eher die Ausnahme, was Sie vor manchem Schadstoff bewahrt.

Bei Bisphenol A zum Beispiel handelt es sich um eine chemische Verbindung, die bei der Herstellung von Epoxidharzen und Kunststoffen verwendet wird. Deshalb ist sie in zahlreichen Produkten zu finden, wird aber vor allem über die Nahrung aufgenommen. Besonders Lebensmittel aus Konservendosen sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie als eine der Hauptquellen gelten. Durch Erhitzen, säurehaltige Lebensmittel oder eine Beschädigung der Doseninnenseite kann Bisphenol A in das Lebensmittel übergehen.

Es wird vermutet, dass der Stoff die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen und allergischen Lungenentzündungen begünstigt.

Dörte Elß, Chefin der Berliner Verbraucherzentrale

Bisphenol A kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und stellt durch seine hormonelle Wirkung durchaus ein Gesundheitsrisiko dar. Es wird vermutet, dass der Stoff die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen und allergischen Lungenentzündungen begünstigt, weshalb die EU-Kommission vorhat, BPA und andere Bisphenole in Lebensmittelkontaktmaterialien zu untersagen. In Babyflaschen wurde die bedenkliche Komponente bereits verboten.

Um die Aufnahme von Bisphenol A über die Nahrung zu reduzieren, habe ich einige Tipps für Sie. Konsumieren Sie so selten wie möglich Lebensmittel aus Konservendosen. Frisch zu kochen, ist ohnehin die bessere Alternative. Glaskonserven, Tiefkühlprodukte und Lebensmittel aus Tetrapacks zu nutzen, ist unbedenklicher.

Ich empfehle Ihnen, auf mikrowellengeeignetes Kunststoffgeschirr zu verzichten oder Alternativen wie zum Beispiel Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) in Betracht zu ziehen. Außerdem sollten Sie beim Kauf von Kunststoffutensilien auf den Hinweis „Bisphenol-frei“ achten. Der Begriff „BPA-frei“ reicht hier nicht aus, da andere Bisphenole enthalten sein können, die genauso bedenklich sind. Schauen Sie sich Produkte also genau an, Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint online mittwochs.

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