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Dörte Elß ist die Chefin der Berliner Verbraucherzentrale

© Tagesspiegel

Mein guter Rat: Warum Traubenzucker im Reisegepäck nichts zu suchen hat

Von wegen Energielieferant – Traubenzucker taugt nicht für Ausflüge, meint unsere Kolumnistin. Es gibt bessere Alternativen.

Dörte Elß
Eine Kolumne von Dörte Elß

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Wenn wir Berlinerinnen und Berliner Urlaubsgefühle erleben wollen, müssen wir uns nicht weit wegbewegen. Das Umland hat viel zu bieten und vielleicht machen auch Sie gern kleine Fahrrad- oder Wanderausflüge dorthin. Falls Sie noch aus Schulzeiten den Tipp im Ohr haben, Traubenzucker sei ein guter Energielieferant, und deshalb welchen in Ihr Reisegepäck aufnehmen möchten, muss ich Sie aber enttäuschen.

Traubenzucker sättigt kaum, verursacht dafür aber große Schwankungen in Ihrem Blutzuckerspiegel. Sobald der Körper ihn aufgenommen hat, erhöht sich der Zuckergehalt im Blut stark. Ebenso schnell sinkt er jedoch wieder ab und Sie bekommen Hunger. Leicht verdauliche Speisen sind deshalb eindeutig die bessere Wahl.

Nahrungsergänzungsmittel sind unnötig

Vollkornbrot mit Auflage liefert einen Nachschub an Kohlenhydraten. Gemüse wie Tomaten und Gurken sowie Bananen und Weintrauben als Obstsorten versorgen Sie zuverlässig mit Energie. Auch Trockenfrüchte und Nüsse eignen sich als Wegzehrung.

Denken Sie auf Ihren Ausflügen an regelmäßige Trinkpausen. Ich empfehle Ihnen kohlensäurearmes Mineralwasser und Fruchtschorlen, zum Beispiel bestehend aus einem Viertel Apfel- oder Traubensaft und dreiviertel Wasser.

Auch wenn Sie sportliche Höchstleistungen erbringen wollen, statt beschaulich durch die Gegend zu radeln, Nahrungsergänzungsmittel benötigen Sie nicht.

Vollkornbrot ist ein gesunder Energielieferant.

© Wesual Click

Eine bunte Brotbox versorgt Sie auch so mit ausreichend Mineralien und Vitaminen. Selbst ein Mangel an Magnesium ist nicht zu erwarten. Studien konnten übrigens bisher keinen Zusammenhang mit Wadenkrämpfen feststellen. Flüssigkeitsmangel sowie Fehl- oder Überanstrengung der Muskeln stehen hier eher im Verdacht, diese auszulösen.

Nehmen Sie zu viel Magnesium auf, kann sogar Durchfall die Folge sein. Auch ist es möglich, dass die Aufnahme anderer Mineralstoffe durch den Körper beeinträchtigt wird. Und nun legen Sie los mit dem Planen und Packen für das anstehende Wochenende, am besten ohne Traubenzucker auf der Packliste.

Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint immer mittwochs.

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