
© Tagesspiegel
Mein guter Rat: Worauf Sie bei Seniorenreisen achten müssen
Senioren und gesundheitlich eingeschränkte Menschen sind im Urlaub oft auf Menschen, die sie begleiten, angewiesen. Einige Veranstalter sprechen diese Zielgruppe unter dem Begriff „Seniorenreisen“ an.

Stand:
Der Satiriker Ephraim Kishon wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden und bezeichnete seine Partnerin als die beste Ehefrau von allen. Ich nehme an, somit war sie auch seine Lieblingsbegleiterin auf Reisen. Eine besondere Art von Begleitung benötigen mitunter Seniorinnen und Senioren oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen. Einige Veranstalter sprechen diese Zielgruppe unter dem Begriff Seniorenreisen an.
Leider ist dieser nicht geschützt und die Angebote können stark differieren. Von einer Reiseassistenz bis hin zu ständig verfügbarem Fachpersonal ist vieles möglich. Es ist wichtig zu wissen, dass im Reiserecht Sonderregeln und besondere Informationspflichten für mobilitätseingeschränkte Personen gelten. Anbieter müssen zum Beispiel beim Kauf eines Tickets über die spezielle Ausstattung im Transportmittel informieren und während der Reise kostenfrei Unterstützungsleistungen offerieren, wie etwa Hilfe beim Ein- und Ausstieg.
Es ist wichtig zu wissen, dass im Reiserecht Sonderregeln und besondere Informationspflichten für mobilitätseingeschränkte Personen gelten.
Dörte Elß, Chefin der Berliner Verbraucherzentrale
Ich empfehle Ihnen dringend, Ihren individuellen Unterstützungsbedarf schon vor Reiseantritt beim Anbieter anzumelden. Bevor Sie Ihre Reise buchen, sollten Sie Leistungen und Preise genau vergleichen. Beginnt und endet die Reise vor Ihrer Wohnungstür? Verfügt das Transportmittel über eine Klimaanlage sowie eine Toilette? Achten Sie darauf, ob in der Unterkunft Barrierefreiheit besteht oder eine medizinische Betreuung im Leistungspaket enthalten ist. Zu umfangreiche Tagesprogramme können sich negativ auf das Reiseerlebnis auswirken. Steht ständig eine örtliche Reiseleitung zur Verfügung?
Auch wenn sie wahrscheinlich ohnehin schon bei vielen von Ihnen die Alarmglocken zum Klingen bringen: Ist von geplanten Verkaufsveranstaltungen vor Ort die Rede, buchen Sie lieber nicht. Kishon war immer der Ansicht, dass in den Urlaub fahren sollte, wer seinem Passfoto zu ähneln beginnt. Ist es bei Ihnen schon so weit? Dann trifft es sich ja gut, dass gerade Ferien sind, denn Kinder und Jugendliche sind schließlich auch tolle Reisebegleiter.
Die Kolumne „Mein guter Rat“ erscheint online mittwochs.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: