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In der Reinigungsbranche wird oft nur der Mindestlohn gezahlt.

© dpa/Daniel Reinhardt

Neue Studie zum Mindestlohn: In Berlin würden „enorm viele Menschen profitieren“

Würde der gesetzliche Mindestlohn auf 14 Euro steigen, hätten mehr als 280.000 Beschäftigte in Berlin mehr Geld auf dem Konto. Das ergab eine Studie im Auftrag einer Gewerkschaft.

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Trotz harter Arbeit bleibt am Ende des Monats oft nicht viel übrig: Rund 114.600 Berliner arbeiten derzeit für den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung des Pestel-Instituts.

Würde der Mindestlohn auf 14 Euro angehoben – dafür hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz mehrfach ausgesprochen -, würden auf einen Schlag rund 281.300 Beschäftigte in Berlin mehr Geld verdienen.

„Davon würden enorm viele Menschen profitieren. Immerhin werden heute noch in 15 Prozent aller Jobs in Berlin weniger als 14 Euro pro Stunde verdient“, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts, das die aktuellen Mindestlohn-Berechnungen im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. 

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Mindestlohn als „unterste Haltelinie“

Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG Berlin-Brandenburg, lässt keinen Zweifel daran, dass Handlungsbedarf besteht: „Es arbeiten zu viele Menschen zu Niedriglöhnen. Der Mindestlohn darf nur die unterste Haltelinie sein. Wirklich fair bezahlt wird nur, wer nach Tarifvertrag entlohnt wird.“ Es müsse möglich sein, vom Lohn auch ohne staatliche Unterstützung ein würdevolles Leben zu führen.

Riesner führt auch EU-Vorgaben ins Feld: Laut EU-Recht müsse der Mindestlohn so gestaltet sein, dass Arbeitnehmer am Ende des Monats mindestens 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Davon sei man in Deutschland aktuell weit entfernt.

Der Mindestlohn soll ab Januar 2024 auf 12,82 Euro steigen – eine Erhöhung von 41 Cent. Diese Entscheidung der Mindestlohnkommission fiel bereits im Sommer 2023 gegen die Stimmen der Gewerkschaften.

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