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Ein Elektriker montiert einen digitalen Stromzähler mit einem Smart-Meter-Gateway zur Datenübertragung.

© dpa/Markus Scholz

Nur zwei Prozent der Stromzähler sind vernetzt: Berliner Start-up Ostrom will intelligente Zähler in deutsche Haushalte bringen

Smart Meter gelten als Schlüssel der Energiewende – doch kaum jemand hat einen. Das Berliner Unternehmen will das ändern und bekommt dafür Millionen.

Stand:

Der Berliner Energieanbieter Ostrom hat eine Serie-B-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro abgeschlossen. Nach Unternehmensangaben sollen die Mittel in den Ausbau intelligenter Stromzähler sowie in die Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur fließen.

Derzeit verfügen laut Branchenschätzungen lediglich rund zwei Prozent der Haushalte in Deutschland über einen vernetzten Stromzähler – ein Wert, der im europäischen Vergleich am unteren Ende liegt. Ostrom will die Geräte subventionieren und gleichzeitig die eigene Technologieplattform weiter automatisieren.

Niederländischer Konzern investiert in Ostrom

Deutschland kommt beim flächendeckenden Einbau intelligenter Stromzähler weiterhin nur schleppend voran. Der Rollout wird zum Beispiel durch komplexe regulatorische Vorgaben gebremst.

Hinzu kommt ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal: Viele kleinere und mittlere Netzbetreiber finden kaum noch ausreichend geschulte Techniker, um die komplexen Messsysteme zu installieren.

Angeführt wurde die Ostrom-Finanzierungsrunde vom Risikokapitalarm des niederländischen Energiekonzerns Eneco. Auch die bestehenden Investoren SE Ventures, Union Square Ventures, Adjacent, J12 und Übermorgen beteiligten sich. Die Gesamtfinanzierung des Unternehmens beläuft sich damit auf über 40 Millionen Euro.

Matthias Martensen (l.) und Karl Villanueva sind die Gründer des Berliner Energieunternehmens Ostrom.

© Ostrom

„Eneco bringt fundiertes Branchenwissen ein, während Ostrom unabhängig bleibt“, sagte Matthias Martensen, Mitgründer und Geschäftsführer von Ostrom. „Das stärkt unsere Plattform, beschleunigt die Einführung intelligenter Zähler und lässt unser virtuelles Kraftwerk wachsen.“

Im Zentrum der künftigen Entwicklung steht das virtuelle Kraftwerk NeoGrid. Es vernetzt Elektroautos sowie perspektivisch auch Heimspeicher, Wärmepumpen und Solaranlagen, um Stromverbrauch und -angebot besser aufeinander abzustimmen.

Nutzerinnen und Nutzer können über eine App individuelle Ladeziele definieren und erhalten im Gegenzug Einnahmen aus der Teilnahme am Strommarkt. In Haushalten mit mehreren vernetzten Geräten sind laut Ostrom jährliche Erträge von bis zu 1000 Euro möglich.

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