
© Aristo Pharma/Andreas Lander
Pharmahersteller schließt zwei Werke in Berlin: 2026 verlieren wohl 245 Arbeiter ihren Job
1,5 Milliarden Tabletten pro Jahr produziert Aristo Pharma in Berlin. Nun will das Unternehmen wegen ausbleibender Einnahmen seine Standorte in Reinickendorf und Lichterfelde dichtmachen.
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Der Arzneimittelhersteller Aristo Pharma will seine Werke in Berlin schließen. Betroffen sind 190 Angestellte bei der Tochter Advance Pharma in Reinickendorf und 55 Beschäftigte bei Steiner & Co. Deutsche Arzneimittelgesellschaft in Lichterfelde. Die B.Z. hatte am Donnerstag zuerst berichtet. Eine Sprecherin der Unternehmensgruppe bestätigte die Pläne dem Tagesspiegel.
Demnach sollen die zwei Produktionsstandorte „voraussichtlich im kommenden Jahr“ schließen. Als Gründe nannte die Sprecherin, dass das Werk in Reinickendorf zu lange und „trotz zahlreicher Restrukturierungsversuche“ keinen Gewinn erwirtschaftet habe. Ein Käufer hätte sich nicht gefunden. Der andere Standort habe wichtige Verträge verloren. Es fehle die wirtschaftliche Perspektive.
1,5 Milliarden Tabletten
Nach eigenen Angaben produziert Advance Pharma auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern im Schnitt 1,5 Milliarden Tabletten und 100 Millionen Kapseln pro Jahr. Vom Band laufen unter anderem Cholesterinsenker und Antidepressiva. Steiner in Lichterfelde stellt Antibiotika her: pro Jahr 50 Millionen Tabletten und 275.000 Flaschen Trockensaft, wie es auf der Webseite heißt.

© Aristo Pharma /Andreas Lander
In Berlin wird nach der Schließung der beiden Tochterstandorte nur die Zentrale von Aristo Pharma übrigbleiben. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 1750 Mitarbeitende und betreibt Standorte in mehreren europäischen Ländern, außerdem in England, in der Ukraine und in Russland. An diesen Standorten gehe alles wie gewohnt weiter, teilte die Unternehmenssprecherin mit.
Derzeit werde mit den Betriebsräten in Berlin ein Interessenausgleich und ein Sozialplan verhandelt. „Für alle betroffenen Mitarbeitenden wird ein umfassendes Unterstützungsangebot vorbereitet.“ Ziel sei eine „sozialverträgliche“ Umsetzung.
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