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Produktion bei Berlin-Chemie in Berlin-Adlershof.

© Kai-Uwe Heinrich TSP

Pharmaindustrie wünscht sich „innovationsfreundliches Umfeld“: Lobbyverbände und Land loten Chancen Berlins aus

Berlin will „Innovationsstandort“ für Pharma sein. Die Stadt hat Potenzial, doch der Markt wird woanders gemacht. Wird das neue Branchentreffen daran etwas ändern?

Stand:

Am Mittwoch sind in der Hauptstadt erstmals Industrievertreter:innen und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) für das „Berliner Pharmagespräch“ zusammengekommen. Das Gespräch soll der Auftakt für weitere Treffen dieser Art sein, wie es hieß. Ziel sei laut einer gemeinsamen Pressemitteilung, „Herausforderungen und Chancen für den Gesundheitsstandort Berlin frühzeitig zu erkennen, Lösungen zu diskutieren und die Weiterentwicklung Berlins als führenden Innovationsstandort in Europa gemeinsam voranzutreiben“.

Rund einhundert Jahre ist her, als sich Deutschland als „Apotheke der Welt“ rühmen durfte. Inzwischen ist das Land vor allem Arzneistoffimporteur. Die Konkurrenz in Indien und China produziert oft billiger. Das geht mit Problemen einher.

Denn seit die Politik erkannt hat, dass feindlich gesinnte Länder empfindlichen Schaden anrichten können, wenn sie ihre Lieferketten abschneiden, will man zwar nicht ganz zurück in die alten Zeiten, aber zumindest ein bisschen. Berlin, das soll das am Mittwoch vorgestellte Format vermutlich als Signal senden, ist mit seinen renommierten Universitäten, mehreren großen Pharmaunternehmen und Dutzenden Biotech-Firmen im innereuropäischen Vergleich gut aufgestellt. Und soll es bitte bleiben.

10.000 Fachkräfte arbeiten in Berlin

Nach dem nicht-öffentlichen Gespräch unterzeichneten Senatorin Giffey und der Vorstandsvorsitzende des VCI (Verband der Chemischen Industrie) Nordost, Christian Matschke, die „Berliner Erklärung: Zukunft Pharma“.

Die Unterzeichnenden von links nach rechts: Han Steutel, Präsident des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller, Christian Matschke, Vorstandsvorsitzender des VCI Nordost, Senatorin Franziska Giffey, Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland sowie Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie.

© VCI Nordost // Thomas Rafalzyk

Die Regulatorik der Branche ist kompliziert und findet überwiegend auf Bundes- und Europaebene statt. Den Unterzeichnenden geht es allerdings auch darum, ein „innovationsfreundliches Umfeld“ zu schaffen. Darunter dürften zum Beispiel schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Produktion von Nachwuchskräften an den Unis fallen.

Die Erklärung haben die Senatswirtschaftsverwaltung, der VCI Nordost, der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, Pharma Deutschland und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller unterzeichnet.

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