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Das Logo der Investitionsbank Berlin (IBB), der Förderbank des Landes.

© Britta Pedersen/dpa

Trotz hoher Arbeitslosigkeit: Berlins Förderbank prophezeit der Hauptstadt einen Konjunkturaufschwung

Eine aktuelle Prognose der Investitionsbank Berlin (IBB) sieht gute Chancen für die Unternehmen der Hauptstadt. Doch zwischen den Branchen gibt es Unterschiede.

Stand:

Die Investitionsbank Berlin (IBB) erwartet für die zweite Jahreshälfte 2024 eine Erholung der Berliner Wirtschaft. Nach einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 Prozent im Vorjahr könne dieses auf knapp 2 Prozent steigen, teilte die Förderbank des Landes Berlin mit. Die Volkswirte begründen diese positive Entwicklung mit der anhaltend niedrigen Inflationsrate von 1,6 % und den zuletzt um 5,5 Prozent gestiegenen Reallöhnen.

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 hat demnach dem Gastgewerbe, Einzelhandel und vielen Dienstleistern in Berlin einen Schub gegeben. Dies könnte sich positiv auf den Berliner Arbeitsmarkt auswirken, der im Mai 2024 einen Zuwachs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 0,6 Prozent verzeichnete.

Die Fußball-Europameisterschaft hat gezeigt, dass Berlin ein hervorragender Gastgeber für Großevents ist.

Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der IBB

Dieser Anstieg liegt nur knapp über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 0,5 Prozent. „Die Fußball-Europameisterschaft hat nicht nur dem Gastgewerbe und Einzelhandel geholfen, sondern auch gezeigt, dass Berlin ein hervorragender Gastgeber für Großevents ist“, sagte Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der IBB.

Nach Einschätzung der IBB-Experten bleibt die Dynamik am Arbeitsmarkt jedoch insgesamt gebremst. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr nur um 9.272 auf rund 1,69 Millionen gestiegen. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 9,6 Prozent weiterhin hoch.

Hoffnung schöpfen die Fachleute hingegen aus dem Wachstum bei den unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen. In den ersten drei Monaten 2024 stiegen deren preisbereinigte Umsätze um 5,9 Prozent, weit über dem Bundesdurchschnitt von 1,2 Prozent.

Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologie verzeichnete einen Umsatzanstieg von 7,3 Prozent, während Verkehr und Lagerwesen um sechs Prozent zulegten. Diese Sektoren sollen demnach auch im zweiten Halbjahr wesentliche Wachstumspfeiler sein.

Erst im Mai hatte eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer ein pessimistischeres Bild gezeichnet. Demnach wollten nur knapp über 50 Prozent der befragten Unternehmen investieren.

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