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Ein Schild weist den Weg zu einer Klinik.

© dpa/Soeren Stache

Umfrage zur Krankenhausreform: Berliner ziehen spezialisierte Häuser dem Klinikum von nebenan vor

Die Reform wird die deutsche Kliniklandschaft umfassend verändern. In Berlin glauben offenbar viele: zum Guten.

Stand:

Einer Umfrage der Forschungsinstituts Forsa zufolge unterstützt eine deutliche Mehrheit der Berliner:innen das Ziel der Krankenhausreform, dass Patient:innen risikoreiche Eingriffe künftig nur noch in spezialisierten Kliniken bekommen. 76 Prozent der Befragten würden demnach längere Anfahrten in Kauf nehmen, wenn sie erwarten, dass sie dort besser behandelt werden.

Auch bei weniger riskanten Eingriffen wie Operationen für künstliche Knie- und Hüftgelenke würden viele Befragte laut der Befragung längere Wege akzeptieren. 57 Prozent gaben an, dass sie dies „auf jeden Fall“ täten. 32 Prozent kreuzten „eher ja“ an.

Im Kern der Klinikreform stehen 65 Leistungsgruppen. Nur wenn ein Haus die jeweiligen Personal- und Technikstandards erfüllt, darf es in der entsprechenden Leistungsgruppen gesetzlich Versicherte auf Kassenkosten behandeln. Das soll zu einer Spezialisierung führen. Krankenhäuser sollen sich auf das konzentrieren, was sie gut können, und nicht mehr jede Behandlung durchführen.

Länder fordern Anpassungen

Die Reform hatte im November den Bundesrat passiert. Aktuell bereiten Klinikmanager:innen ihre Betriebe auf die Auswirkungen vor, aber vieles ist weiter unklar. Die Länder sehen noch Anpassungsbedarf. Sie sind für die Krankenhausplanung zuständig.

„Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat angekündigt, sie wolle die Krankenhausreform ihres Vorgängers verbessern – aber nicht verwässern. Die forsa-Befragung zeigt deutlich: In Berlin hat die Ministerin viel Rückhalt für das zentrale Reformziel, komplexe Operationen an spezialisierten Zentren zu bündeln“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse AOK Nordost.

Der AOK-Bundesverband hat die Umfrage beauftragt. Die Ergebnisse für Berlin basieren auf einer Stichprobe von 503 Personen.

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