zum Hauptinhalt
Fotos der Ausstellung „Handwerkerinnen: Stolz und Vorurteile“ im Berliner Abgeordnetenhaus

© Daniel Hofer

Vorbilder sichtbar machen: Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus für mehr Sichtbarkeit von Frauen im Handwerk

Immer weniger Frauen beginnen eine Ausbildung im Handwerk. Die Ausstellung „Handwerkerinnen: Stolz und Vorurteile“ soll das ändern. Sie zeigt den Weg fünf junger Handwerkerinnen.

Stand:

Eigentlich sind die Voraussetzungen so gut wie nie. Zumindest, wenn man der Berliner Handwerkskammerpräsidentin Carola Zarth glaubt: „Künstliche Intelligenz und Digitalisierung entkräften das Argument der fehlenden Muskelkraft, über ein Viertel der deutschen Handwerksunternehmen werden mittlerweile von Frauen geführt.“

Trotzdem beginnen immer weniger Frauen eine Ausbildung. Während es 2013 noch knapp 30 Prozent waren, lag der Frauenanteil im letzten Jahr nur noch bei 17 Prozent. Bei den abgeschlossenen Meisterprüfungen gibt es eine ähnliche Tendenz. „Ich sehe vor allem eine Lösung“, sagt Zarth. „Und das sind Vorbilder.“

Hier soll die am Dienstag eröffnete Ausstellung „Handwerkerinnen: Stolz und Vorurteile“ im Berliner Abgeordnetenhaus ansetzen. Fotos und Kurzinterviews erzählen die Geschichte fünf junger Frauen, die – trotz Vorurteilen und Sexismus – im Handwerk ihren Platz gefunden haben.

Auch Frauen können Kfz-Mechatronikerin sein und in der richtigen Firma ohne Vorurteile arbeiten.

Angelina Hein, Kfz-Mechatronikerin

Kfz-Mechatronikerin Angelina Hein ist eine von ihnen. „Ich hoffe, mit dieser Aktion für jemanden das Vorbild zu sein, das er oder sie nie hatte. Auch Frauen können Kfz-Mechatronikerin sein und in der richtigen Firma ohne Vorurteile arbeiten. Akzeptiert zu werden, so wie man ist, das funktioniert.“

Kfz-Mechatronikerin Angelina Hein fand über ihre autobegeisterten Eltern in den Beruf, nun möchte sie selbst ein Vorbild für andere sein.

© Daniel Hofer

Die Ausstellung bediene aber nicht nur das typische Narrativ von Frauen in männerdominierten Berufen, fügt Ella Vey hinzu. Sie zählt zu den jüngsten Kosmetikmeisterinnen Deutschlands – und ist ebenfalls Teil des Projekts. „Auch Kosmetikerinnen und Friseure gehören zum Handwerk“, betont Vey.

Ella Vey ist eine der jüngsten Kosmetikmeisterinnen Deutschland. In Berlin führt sie ihr eigenes Studio.

© Daniel Hofer

Dass die Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus stattfindet, liegt nicht (nur) an der unmittelbaren Nähe zum Kunsthaus Gropius Bau. „Hier erreichen wir gleich mehrere relevante Gruppen“, erklärt die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (CDU).

Ausstellung läuft bis zum 21. November

Neben den politischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen, die sich im Haus bewegen, werden täglich Besuchergruppen durch das Gebäude geführt. Darunter viele Schulklassen. „Und wenn eine Schülerin oder ein Schüler danach auf die Idee kommt, doch eine Ausbildung zu machen, ist das ein Erfolg.“

„Handwerkerinnen: Stolz und Vorurteile“ ist noch bis zum 21. November 2024 in der Wandelhalle des Berliner Abgeordnetenhauses zu sehen. Die Ausstellung kann montags bis freitags, von 9 bis 18 Uhr, unter Vorlage eines gültigen Lichtbildausweises besucht werden. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist kostenfrei. Finanziert wird sie vom „Aktionsprogramm Handwerk“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })