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Zweite Runde, zweites Scheitern: Berliner Ersatzteilhändler Autodoc kommt wieder nicht an die Börse
Der Börsengang des Kfz-Ersatzteilhändlers Autodoc ist geplatzt. Ein Anlegervertreter sieht die Verantwortung bei der Geschäftsführung.
Stand:
Der Berliner Online-Händler für Autoersatzteile Autodoc hat seinen geplanten Börsengang kurzfristig abgesagt. Das berichtet Reuters. Demnach haben sich Autodoc und die Hauptaktionäre – die Gründerfamilie sowie der US-Finanzinvestor Apollo – gegen den Schritt entschieden. Die Entscheidung fiel demnach kurz nach Ende der Zeichnungsfrist.
Der Handelsstart an der Frankfurter Börse war für diesen Mittwoch vorgesehen. Mit dem Börsengang wollten die bisherigen Eigentümer rund 450 Millionen Euro erlösen. Das Unternehmen hatte auf eine Gesamtbewertung von über 2,2 Milliarden Euro gehofft.
Bereits 2021 hatte Autodoc einen ersten Anlauf für einen Börsengang unternommen, diesen jedoch ebenfalls abgebrochen.

© Autodoc
Die Pläne seien keineswegs vom Tisch, teilte das Unternehmen mit: „Ein Börsengang zu einem späteren Zeitpunkt wird weiterhin von der Gesellschaft und den Aktionären geprüft.“
Anlegerschützer kritisiert Geschäftsführung
Der abgesagte Börsengang sei „unerfreulich für Berlin“, meint Michael Kunert, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). „Es bleiben erhebliche Zweifel, ob es die Gesellschaft überhaupt nochmal an die Börse schafft.“
Die Gesellschaft habe einen Fehler begangen: „Wenn es zu wenig Nachfrage nach den Aktien gab, hätte die Emission verkleinert werden müssen, so wie dies andere Gesellschaften auch bereits gemacht haben, um überhaupt erst einmal an der Börse notiert zu werden.“
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