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ARCHIV - 05.10.2022, Berlin: Marta Hewelt steht im Haus der Berliner Festspiele. Hewelt, eine der vier Leiterinnen, wird das Leitungsteam zum Monatsende wieder verlassen, wie die Berliner Festspiele am Mittwoch mitteilten. (zu dpa "Berliner Theatertreffen: Eine der Leiterinnen hört wieder auf") Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dap/Annette Riedl

„Es gab kein Zerwürfnis“: Marta Hewelt verlässt Theatertreffen-Leitungsteam

Kurz vor der 60. Ausgabe des Theatertreffen-Festivals wird überraschend bekannt, dass Marta Hewelt aus dem Leitungsteam ausscheidet. Die Entscheidung sei nach vielen Gesprächen gemeinsam getroffen worden.

Schon in knapp zwei Monaten soll die 60. Ausgabe des Theatertreffens beginnen. Die Vorbereitungen befinden sich in der heißen Phase, es gibt viel zu organisieren für das Festival, bei dem vom 12. bis 29. Mai wieder zehn bemerkenswerte deutschsprachige Inszenierungen zu sehen sein werden.

Erst im September hatte das vierköpfige Leitungsteam die Arbeit aufgenommen und im Januar die Auswahl der eingeladenen Stücke bekannt gegeben. Doch nun, mitten in dieser organisatorischen Hochphase, eine überraschende Mitteilung: Marta Hewelt verlässt Ende des Monats die Berliner Festspiele und das Leitungsteam des Theatertreffens.

„Aufgrund zu unterschiedlicher Herangehensweisen und Ansätze bei der Konstituierung der neuen Teamleitung verständigten sich Marta Hewelt und der Intendant der Berliner Festspiele Matthias Pees darauf, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen“, heißt es in einer Stellungnahme. Olena Apchel, Carolin Hochleichter und Joanna Nuckowska – die bisherigen Leitungskolleginnen Hewelts – werden die laufenden Vorbereitungen zu dritt weiterführen.

Pees und Hewelt setzten bereits gemeinsam Projekte um

Diese plötzliche personelle Veränderung überrascht nicht bloß mit Blick auf den Zeitpunkt. Marta Hewelt und Matthias Pees kennen sich gut und haben in der Vergangenheit etliche Projekte erfolgreich zusammen umgesetzt. Unter anderem richtete Hewelt 2010 und 2012 am HAU Hebbel am Ufer, damals als Produktionsleiterin, gemeinsam mit Matthias Pees die Lateinamerika-Festivals „Libertad y Desorden“ und „La Vida despues“ aus. Es gab also durchaus die Gelegenheit, die jeweiligen „Herangehensweisen“ bei der Ausrichtung eines Festivals kennenzulernen.

Vier im Haus der Festspiele: Marta Hewelt (l), Carolin Hochleichter, Joanna Nuckowska und Olena Apchel.
Vier im Haus der Festspiele: Marta Hewelt (l), Carolin Hochleichter, Joanna Nuckowska und Olena Apchel.

© Jacobia Dahm/Berliner Festspiele

„Marta Hewelt und Matthias Pees haben bereits zusammengearbeitet, aber die Vierer-Konstellation des Leitungsteams kannte sich noch nicht“, teilt eine Sprecherin der Berliner Festspiele auf Nachfrage mit. „Matthias Pees hat die vier Personen berufen und zusammengebracht. Doch nach und nach zeigte sich, es passt einfach nicht“. Es habe viele Gespräche mit allen Beteiligten gegeben, bevor gemeinsam diese Entscheidung getroffen wurde.

Leitungsteam macht zu dritt weiter

„Es gab kein Zerwürfnis, keinen Streit“, betont man bei den Festspielen. Und auch eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen Frau Hewelt und Herrn Pees sei nicht ausgeschlossen. Mehr gebe es zu der ganzen Angelegenheit nicht zu sagen, erklärt die Sprecherin freundlich. Nachbesetzen wolle man die nun offene Stelle so kurzfristig nicht, das Leitungsteam macht zu dritt weiter.

Zu tun ist acht Wochen vor Festivalbeginn reichlich, das Team arbeite derzeit intensiv an den Vorbereitungen des Programms. Am 14. April soll der Spielplan bekannt gegeben werden. Der muss dann auch mit einer Person weniger stehen.

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