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Ham’Se mal ein Online-Ticket?: Dem Schnäppchen-Berliner ein Schnippchen schlagen
Wenn Museumssonntag, Pergamonmuseum und Alte Nationalgalerie ausverkauft sind - auf zur Entdeckungsreise zu den Schätzen Usbekistans.

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Das Überraschende an Gerüchten ist, dass sie zuweilen stimmen. So gibt es das Gerücht, dass der Berliner jede Trägheit hinter sich lässt, sobald es etwas umsonst gibt. Am vergangenen Sonntag war der Schnäppchen-Berliner wieder in vollem Einsatz. Am 3. September ist wieder Museumssonntag, zahllose Institutionen können ohne Eintritt besucht werden. Ohne Onlineticket geht da gar nichts, die entsprechenden Tickets werden eine Woche zuvor, samstags um Mitternacht freigeschaltet. Ratzfatz waren sie für den 3. September ausverkauft.
Okay, kann man sagen, wer nicht clever und schnell ist, der hat halt Pech gehabt. Die leichte Frustration kann sich zu echter Enttäuschung steigern, wenn versucht wird, sich an einem „normalen“ Sonntag Eintrittskarten zu besorgen. Wer denkt, er könnte mal eben in die Alte Nationalgalerie, wo die Ausstellung „.Secessionen“ läuft, oder ins Pergamonmuseum kommen, das am 23. Oktober für eine vierjährige Sanierung komplett schließen wird, der wird am Eingang entweder mit einer riesigen Warteschlange oder mit dem Schild „Sold out“ konfrontiert. Wenn bildungshungrige Berliner auf wissbegierige Touristen treffen, wird es sehr eng in den Sammlungen.
Nun steht die Hauptstadt voller Museen, nicht überall strömen die Massen hin. Im Humboldt-Forum ist immer noch Platz, aber die Anziehungskraft dieser Institution muss sich noch erweisen. Da gilt es, die eigene Neugier weitere Attraktionen entdecken zu lassen. Hier ist eine: die Ausstellung „Archäologische Schätze aus Usbekistan. Von Alexander dem Großen bis zum Reich der Kuschan“. Untergebracht dort, wo sich auch der Eingang zum Pergamonmuseum befindet - in der James-Simon-Galerie.
Es ist eine Entdeckungsreise sondergleichen. Was hier an Zeugnissen für die Geschichte und die Kulturen Zentralasiens gezeigt wird, kann den Besucher beschämen, wie gering sein Wissen über diese Weltgegend ist. Und weil der Besucher im zweiten Teil dieser Ausstellung unversehens ins Neue Museum gelangt, kann er eine alte Berliner Bekannte treffen: Nofretete, die unvergänglich Schöne.
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