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PrevYou Filmfestival

© PrevYou

„Kurze für Alle“: Junge Menschen organisieren Filmfestival in Berlin-Weißensee

Das „PrevYou“-Festival feiert den deutschsprachigen Filmnachwuchs. Vor allem jene, die es bei kommerziellen Veranstaltungen der Branche sonst schwer haben, bekommen eine Bühne.

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Vor fünf Jahren entstand das Berliner Filmfestival „PrevYou“, weil noch etwas übrig war. Beim Dreh eines Kurzfilms wurde nicht das komplette Budget aufgebraucht. „Wir hatten die Wahl“, sagt Organisator und Gründungsmitglied Felix Strümpel, „das restliche Budget nutzen, um eine große Premiere nur für uns zu feiern, oder andere junge Filmschaffende einzuladen, ihre Filme ebenfalls zu zeigen.“ Strümpel und sein Team entschieden sich für zweiteres, die Geburtsstunde der „PrevYou“.

Dieses Jahr geht das Kurzfilmfestival in die fünfte Runde und feiert Jubiläum mit einem Programm, so groß wie nie. Strümpel, der bei der Gründung des Festivals gerade mal 16 Jahre alt war, ist in Berlin aufgewachsen und bekam durch eigene Schauspielerfahrungen Zugang zum Filmgeschäft. Mittlerweile hat er bei mehreren Kurzfilmen Regie geführt.

Vergangenes Jahr fand das „PrevYou“ noch in Prenzlauer Berg statt, dieses Jahr zieht es die Filmschaffenden etwas weiter nordwärts. Im Kulturzentrum „Peter Edel“ an der Berliner Allee in Weißensee werden vom 14. bis 16. Juni in sieben verschiedenen Blocks insgesamt 34 Kurzfilme gezeigt. Aus über 300 eingereichten Filmen wählte ein Netzwerk aus jungen Menschen demokratisch aus.

Junge Organisatoren, junge Filme, junges Publikum. Das „PrevYou“-Filmfestival.

© PrevYou

Neben Kurzfilmen erwartet Gäste ein vielfältiges Angebot an kostenlosen Workshops, die sich mit verschiedenen Bereichen des Films auseinandersetzen. Beim Programm „Sexismus im Film“ geht es um Gendergerechtigkeit in der Branche, auf dem Panel „Greenproducing“ um nachhaltige Filmproduktionen. Die Kurzfilme selbst behandeln verschiedene Genres, greifen auch aktuelle und politische Themen auf.

Besonders wichtig ist den Organisatoren, dass das Festival für alle zugänglich ist. „Wir wollen alle jungen Menschen, die am Film interessiert sind, verbinden und anderen den Kurzfilm näherbringen“, sagt Strümpel. Finanzielle Mittel sollen kein Ausschlusskriterium sein. Deswegen kosten die Tickets für die einzelnen Programmblöcke, bei denen mehrere Kurzfilme hintereinander gezeigt werden, auch nur fünf Euro.

Das Festival ist in den vergangenen fünf Jahren immer weiter gewachsen. Besteht damit nicht die Gefahr, dass der eigene Erfolg die Ursprungsidee einholt? „Nein“, sagt der 21-jährige Strümpel. Das Festival wird von allen ehrenamtlich und in der Freizeit organisiert, auch die „PrevYou“ hat also ihre „maximale Größe“ irgendwann erreicht. Viel mehr als aktuell könne man gar nicht leisten. Das „Tolle“ an dem Projekt sei laut Strümpel eben, dass niemand daran verdient.

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