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Große Enttäuschung nach der Niederlage gegen Viktoria bei Unions Dina Orschmann (links) und Sophie Trojahn.

© imago images/Matthias Koch

Nach Niederlage gegen Viktoria: Für den 1. FC Union ist die Meisterschaft gelaufen

Das Spitzenspiel endet für Union denkbar knapp und enttäuschend. Das Ziel Aufstieg dürfte auch in der nächsten Saison nicht einfacher werden.

Charlotte Bruch
Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Stand:

Aileen Poese klang ernüchtert als sie gefragt wurde, was die weiteren Ziele der Saison seien. Ernüchtert, weil das größte Ziel sich bereits am Samstag erledigt hat: Die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Nordost und der Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Und das im ersten Spiel der Rückrunde, bei noch zwölf ausstehenden Spielen.

Denn durch die 3:4-Niederlage des Teams von Poese gegen Viktoria Berlin, liegen die Köpenickerinnen nun schon sieben Punkte hinter den Gegnerinnen von Samstag und haben bereits ein Spiel mehr absolviert. „Wir gehen von unserem Plan nicht weg, wir wollen jedes Spiel gewinnen, ab jetzt eben weiterhin“, sagt Poese. „Und dann werden wir uns auf die nächste Saison ordentlich vorbereiten. Sollte Viktoria, Türkiyem irgendwie stolpern, dann wollen wir trotzdem da sein.“

Dass Unions Trainerin schon von der nächsten Saison spricht, zeigt, dass auch sie nicht mehr wirklich an das Erreichen des ersten Platzes glaubt, der neben der Meisterschaft auch die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Zweiten Liga bedeutet. Dafür ist die Dominanz der ersten drei Teams, Viktoria, Union und Türkiyemspor, zu groß in dieser Saison. Alle anderen Teams der Liga sind kaum in der Lage, mitzuhalten. Das zeigt allein das Torverhältnis von Viktoria von 85:11 Toren, das erst einmal verloren hat. Gegen Union beim Saisonauftakt.

Aus eigener Kraft ist es nicht mehr zu schaffen, so viel steht fest. Dass Viktoria gleich mehrmals patzt, scheint unwahrscheinlich, wenn auch möglich, wie Kapitänin Stephanie Gerken wiederholt betonte.

Doch auch wenn Union in dieser Saison den Aufstieg wahrscheinlich verpassen wird, zeigt die Entwicklung des Teams aus Köpenick klar nach oben. Die Resonanz ist mit 800 Zuschauenden am Samstag auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in Adlershof ebenfalls positiv. „Das gesamte Spiel, die gesamte Veranstaltung war auch eine Werbung für den Frauenfußball in Berlin“, sagt Poese.

Doch leichter wird es in der nächsten Saison auf keinen Fall für Union, selbst wenn Viktoria sich in der Relegation gegen den Nordmeister durchsetzen sollte und in die Zweite Liga verschwindet. Durch die Ambitionen Türkiyemspors und die geplante Kooperation von Hertha 03 Zehlendorf mit Hertha BSC werden auch in der nächsten Saison schlagkräftige Teams in der Regionalliga sein. Das ist gut für den Fußball in Berlin, aber stellt Union erneut vor eine große Herausforderung.

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