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Vorstoß für mehr Bildungsgerechtigkeit: Berlins Schulen werden in sieben Belastungsstufen eingeteilt
Vier neue Kategorien sollen die Typisierung von Schulen in Berlin präziser machen. Die Verwaltung will auf dieser Basis Geld und Personal besser verteilen.
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Um Gelder und Personal sinnvoller zu verteilen, werden Berlins allgemeinbildende Schulen wie berichtet ab dem beginnenden Schuljahr 2022/2023 nach einem neuen Schulsozialindex kategorisiert. Bisher wurden Schulen nur anhand des Anteils von „Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache“ eingeteilt, sowie nach dem Anteil an Schüler:innen, deren Familien Transferleistungen wie Sozialhilfe beziehen.
In der neuen „Berliner Schultypisierung“, die SPD-Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse am Mittwoch vorstellte, werden vier weitere Kategorien ergänzt. Ab jetzt sollen Schulen auch anhand des Anteils der Schüler:innen kategorisiert werden, die sonderpädagogische Förderung brauchen, und derer, die einen Jahrgang wiederholen.
Außerdem wird die Personalversorgung der Schule mit einbezogen, und der städtische Sozialraum, in dem sie sich befindet. Das Ziel dieser Präzisierung sei mehr Bildungsgerechtigkeit und mehr Chancengleichheit in der Berliner Bildungslandschaft, sagte Busse.
Anhand dieser sechs Kriterien werden Schulen dann in Stufen von 1 bis 7 eingeteilt, von „niedrige“ bis „sehr hohe strukturelle Belastung“. Diese Stufen seien keine Aussage über die Qualität der Schulen, betonte Busse mehrfach – die Neuköllner Grundschule in der Köllnischen Heide, die die Senatorin selbst fast 30 Jahre lang geleitet hat, sei etwa in Stufe 7 eingeteilt.
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Die neue Kategorisierung soll der Senatsverwaltung dabei helfen, die Schulen und ihre individuellen Bedarfe präziser zu erfassen und Ressourcen entsprechend sinnvoller zu verteilen.
Es erhöhe auch die Planungssicherheit für die Schulen, weil die Einteilung frühestens nach drei Jahren aktualisiert werden soll, wie Mitarbeiter des Referats Statistik in der Schulverwaltung erklärten. Sorge, dass die Einteilung einer Schule etwa in Stufe 6 von Eltern wie eine Note gesehen werden könnte, hat die Senatorin nach eigener Aussage nicht.
Wie berichtet soll auch der Anteil der Schüler:innen nichtdeutscher Herkunftssprache in Zukunft nicht mehr in den öffentlichen Schulporträts eingesehen werden können. Diese Information könne von den Schulen selbst erfragt werden, wie es am Mittwoch hieß. Es sei jedoch überholt, sich nur daran zu orientieren.
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