
© Sand im Getriebe
Bezirk erstattet Anzeige: Aktivisten malen erneut Guerilla-Radwege auf Pankower Straßen
Immer wieder rücken Klimaaktivisten in Berlin aus, um vermeintliche Radwege auf die Straßen zu malen. Der Bezirk Pankow reagiert nun.
Stand:
Klimaaktivisten haben erneut zwei Straßen in Berlin-Pankow mit vermeintlichen „Radwegen“ beschmiert. In der Neumannstraße und in der Senefelderstraße in Prenzlauer Berg malten Aktivisten mit weißer Farbe Fahrrad-Piktogramme und Linien auf die Fahrbahn, wie Bilder der Social-Media-Gruppen „Widerstands-Kollektiv“ und „Sand im Getriebe“ zeigen.
Die Aktionen sollen in der Nacht zu Donnerstag geschehen sein. Hintergrund ist die Forderung nach mehr Verkehrssicherheit.
Die Neumannstraße grenze an mehrere Schulen und Kitas, aber einen Radweg gebe es dort nicht, hieß es von „Sand im Getriebe“ auf der Plattform Bluesky. „Trotz Demonstrationen von Elterninitiativen, Greenpeace und Changing Cities wurde der hier geplante Radweg im Jahr 2023 gestoppt. Deshalb wurden wir genötigt, hier selber tätig zu werden.“

© Widerstands-Kollektiv
Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr bereits zwei Mal die Berliner Allee im Ortsteil Weißensee mit „Radwegen“ bemalt, um gegen die Verkehrspolitik des schwarz-roten Senats zu protestieren.
Der mit Kreidefarbe aufgemalte „Radweg“ in der Neumannstraße erstrecke sich über 300 Meter zwischen Elsa-Brandström-Straße und Hallandstraße und liege direkt vor der Kurt-Tucholsky-Oberschule, hieß es von „Sand im Getriebe“. Außerdem wurden die Worte „Scheiss SUVs“ und „Fahrt Rad“ auf die Fahrbahn geschmiert.
Der Bezirk ging offenbar sofort gegen die Schmierereien vor: Der „Berliner Morgenpost“ sagte ein Sprecher von Ordnungsstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU), man habe die Markierungen noch am selben Tag entfernen lassen und Strafanzeige erstattet. „Wir fordern auf, jeden Eingriff in den Straßenverkehr zu unterlassen. Widerrechtliches Handeln wird zur Anzeige gebracht.“
Immer wieder hatten Klimaaktivisten in der Vergangenheit in Berlin falsche Radwege auf Straßen geschmiert oder es versucht. In Gesundbrunnen gab es auch einen falschen Zebrastreifen. Mehrfach traf es den Bezirk Pankow: Ende Mai hatte die Gruppe „Widerstands-Kollektiv“, die aus der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ hervorgegangen war, die Senefelderstraße mit Fahrrad-Piktogrammen bemalt. Der Bezirk erstattete daraufhin Anzeige.
Zwar ist in der Senefelderstraße eine Fahrradstraße vorgesehen, allerdings pausieren die Planungen dafür nach Bezirksangaben derzeit für unbestimmte Zeit. Grund dafür ist ein Planungs- und Finanzierungsstopp durch die Verkehrsverwaltung.
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