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Wahrzeichen in der Mitte: "Fischer mit Netzen".

© André Görke

Ein Geburtstagsgruß: 60 Jahre Falkenseer Platz – Glückwunsch, Großer!

Zehntausende rollen täglich um ihn rum, aber niemand kommt rauf, um Glückwunsch zu sagen. Im November 1960 wurde der Platz eröffnet. Eine Würdigung.

Stand:

Hey, Falkenseer Platz, alles Gute! Wirst im November 60 Jahre alt, warst nie eine eitle Schönheit: Hast ein paar Bäume in der Mitte und sonst nur platte Wiese. Wolltest nie Mittelpunkt sein, immer nur Drehscheibe. 

Täglich umkreisen dich zehntausende Autos, Busse und Radfahrer, aber nie kommt ein Mensch rüber, um mal Glückwunsch zu sagen. Aber heute darfst du dir alles wünschen.

Wünscht du dir überhaupt was? Eine Fußgängerampel? Einen Spitznamen? Oder im Frühjahr wenigstens frische Blumen?

Du hast so ein tolles Kunstwerk, das niemand aus der Nähe sieht. „Fischer mit Netzen“, aufgestellt kurz nach der Eröffnung des Platzes am 11. November 1960. Der stolze Fischer – 3 Meter hoch, auf Muschelkalk stehend – stammt von der Bildhauerin Ursula Hanke Förster und wurde in der legendären Bildgießerei von Hermann Noack in Friedenau gefertigt. Die machen auch die Berlinale-Bären, aber wer sind die schon gegen dich?

Oben links der Falkenseer Platz, daneben die alte Verbindung zum Rathaus.
Oben links der Falkenseer Platz, daneben die alte Verbindung zum Rathaus.

© AG/Imago

Früher, lieber Falkenseer, gab es dich gar nicht. Oben im Familienalbum ist das gut zu erkennen: Da rollte der Verkehr durch die Altstadt oder durch die Flankenschanze, rechts im Bild. Fünf Jahre hat es gedauert, dann warst du endlich da, im November 1960. Mit dir kam auch der breite Falkenseer Damm zur Welt, weißt du noch? Platz und Straße haben sie ausgerechnet nach einer Stadt benannt, dessen Land sich kurz danach lieber einmauerte.

Zum Glück ist das alles vorbei, lieber Falkenseer. Lass dich hochleben. Und jetzt alle: Hup, Hup, Hurra.

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Linktipp 1: So sah es vorher am Falkenseer Platz aus: Hier ein Vorher-Nachher-Projekt, was dort vorher alles stand – zum Beispiel die riesige Garnisonkirche: 70 Meter hoch, 1950 abgerissen. Tagesspiegel-Link.

Linktipp 2: Die Historie des Platzes erklärt Fotograf Ralf Salecker auf dieser lesenswerten Seite.

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Dieser Test stammt aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel - und da gibt es nächstes Mal eine Fortsetzung. Ein bekannter Historiker hat sich bei mir gemeldet mit interessanten Worten zum Falkenseer Platz. Den neuen Spandau-Newsletter gibt es hier, kostenlos und immer konkret: leute.tagesspiegel.de

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