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Heerstraße Nord

© Imago/Sabine Gudath

Alarmruf der Berliner Politik: „In Staaken darf nichts ins Rutschen geraten“

Brände, Frust und Dusch-Container in der Großsiedlung Heerstraße. Viele Anwohner kämpfen jeden Tag um Kiez und Würde. Hier finden Linke und Sozialstadtrat klare Worte.

| Update:

Alarmstufe Rot im Berliner Westen: Nach unzähligen Bränden in der 20.000-Leute-Großsiedlung „Heerstraße Nord“ sind inzwischen zwei Hochhäuser an der Maulbeerallee praktisch unbewohnbar. Darauf weist die Linke um Lars Leschewitz im Rathaus von Berlin-Spandau hin. Und auch Sozialstadtrat Gregor Kempert, SPD, redet Klartext und wird grundsätzlich.

„Die Situation ist für die Menschen untragbar“, schreibt Linken-Politiker Leschewitz und setzt das Thema am Mittwoch, 17 Uhr, auf die Agenda der Bezirksverordnetenversammlung im Rathaus. Zwar übernehme die Gewobag im Fall der Maulbeerallee 33 bei Bedarf die Hotelkosten. „Doch in einem einkommensschwachen Umfeld wie der Heerstraße Nord kann kaum eine Familie in Vorkasse gehen.“

Unten auf der Straße stehen Dusch- und WC-Container für die Anwohner. Die Wasserleitungen und Fahrstühle im Haus sind kaputt, zerstört von den kriminellen Brandstiftern.

Die Akten zum Berliner Problemkiez liegen auch bei Sozialstadtrat Gregor Kempert, SPD, auf dem Tisch, der das Engagement der Linken vor Ort lobt. Hier die wichtigsten Sätze aus dem Interview mit dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel (gibt’s in voller Länge und einmal pro Woche unter tagesspiegel.de/bezirke)

„Bei den Bränden haben die Täter viele Leitungen zerstört, die jetzt dringend saniert werden müssen“, sagte Kempert.

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„Die Duschcontainer unten auf der Straße sind nicht optimal. Nicht bei Kälte, aber auch sonst nicht. Wir haben gerade erst wieder fünf Familien aus der Maulbeerallee in einem Hotel untergebracht.“

„Viele Menschen sind verzweifelt wegen der steigenden Preise: Lebensmittel, Energiekosten“, so Kempert. „Die reine finanzielle Absicherung durch den Staat ist das eine, das wollen manche aber gar nicht, weil sie ihr Leben selbst stemmen möchten. Denen müssen wir helfen.“

„Unsere Kommunikation hat Schwächen. Zu oft höre ich: Wer hilft mir? Wo bekomme ich Rat beim Bezirksamt? Warum ist das Callcenter der Gewobag jetzt nicht besetzt?“

Dort leben viele Menschen, die ein hartes Leben führen, die vielleicht vor Kriegen geflohen sind oder aus der Innenstadt vertrieben wurden. Die sich jetzt mit zwei, drei Jobs über Wasser halten, damit ihre Kinder was zu essen bekommen.

Sozialstadtrat Gregor Kempert, SPD

„Dort leben viele Menschen, die ein hartes Leben führen, die vielleicht vor Kriegen geflohen sind oder aus der Innenstadt vertrieben wurden. Die sich jetzt mit zwei, drei Jobs über Wasser halten, damit ihre Kinder was zu essen bekommen.“

„Wir haben mit dem Gemeinwesenverein wirklich sehr gute Leute vor Ort, die jeden Tag dafür kämpfen, dass die Familien unterstützt werden.“

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„Wir müssen verhindern, dass da was in Staaken ins Rutschen kommt“, sagt Kempert. „Mir hat ein Anwohner mal gesagt: ‚Wenn du in Heerstraße Nord landest, kommst du nicht mehr raus‘. Das ist doch schrecklich! In England habe ich mal die Worte gehört: Hunger oder Heizung – diese Wahl darf sich keiner bei uns stellen.“ Schlusswort vom Stadtrat: „Staaken ist nicht die Endstation.“

Großsiedlung am Stadtrand: Die Siedlung „Heerstraße Nord“ in Staaken.

© André Görke


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  • Gegen Atomkriege: Wer kennt den Friedensbaum in Spandau?
  • „Der SSV war nie weg - die Kegelabteilung gab’s immer“: Interview über Spandaus Kegelszene
  • Wahl-Stadtrat spricht über 2600 Briefe, heißen Tee in der Kälte und wirbt um eine Person im Rathaus
  • Kurios: Heiligabend, 23.59 Uhr, werden die Wahlplakate aufgestellt
  • Entenzelt am Havelufer? So viele Weihnachtsmärkte gibt es 2022
  • Festbeleuchtung an Spandaus Straßen: Was erlaubt der Stadtrat?
  • Neue Wasserballarena: SPD-Chef lud zum Spitzengipfel
  • Insel Eiswerder: der neue Vorstand, die ersten Ziele
  • Heerstraße Nord: Klartext vom Stadtrat zu Duschcontainern und Kampf gegen Armut
  • Pichelsdorfer: nächste Bauetappe
  • 45.000 Euro für „Wilma“
  • Spandaus Chor lädt nach Westend
  • Waldlauf: die besten Schulen im Überblick
  • 750 Jahre Staaken: Alt-Pfarrer mit Kalender - und Kritik
  • Theaterwerkstatt: Premiere in Kladow
  • El Clasicow: Das Derby zwischen Kladow und Gatow
  • Nach Hertha: Leserbriefe zum M49 auf der Heerstraße
  • Viele wunderbare Ideen von Leserinnen und Lesern: Wie sollte die neue Schule in Hakenfelde heißen?
  • Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es unter tagesspiegel.de/bezirke

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