
© Kai-Uwe Heinrich TSP
Als Folge der Coronakrise: Puppentheater Berlin steht vor dem Aus
Fast vier Jahrzehnte lang bot die Charlottenburger Bühne ein Programm für Kinder und Erwachsene. Doch den Ausfall vieler Vorstellungen wegen der Pandemie verkraftete sie nicht.
Stand:
Nach 38 Jahren endet am 22. Dezember der Spielbetrieb im kleinen Puppentheater Berlin in Charlottenburg. Die Corona-Pandemie habe den Betrieb mehr als zweieinhalb Jahre lang „zum Erliegen gebracht“, beklagen die Inhaber Hella und Ulrich Treu. Schulklassen und Kitagruppen hätten fernbleiben müssen. Durch Unterstützung der Senatskulturverwaltung und des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf habe man zwar „die gröbsten wirtschaftlichen Einbußen auffangen“ können, „jedoch nicht alle“.
Die Mitwirkenden des Theaters am Gierkeplatz sind Absolvent:innen künstlerischer Hochschulen. Die meisten Stücke werden mit Livemusik begleitet. Zur Zielgruppe gehörten nicht nur Kinder und Familien. Ein Teil des Repertoires richtete sich speziell an Erwachsene – zum Beispiel Goethes „Faust“, Musikveranstaltungen mit deutsche Balladen oder „Das Fräulein von Scuderi“ nach E.T.A. Hoffmann.
Neben Handfiguren und Marionetten gibt es Schattenspiel, Maskentheater und Mischformen mit dem Schauspieltheater. Für Fachkräfte aus dem Lehr- und Erziehungsbereich fanden Workshops statt. Gastspiele führten das Puppentheater in andere deutsche Bundesländer, aber auch in die USA sowie nach Dänemark, Österreich, Italien, Korea und Japan.
Ein Ausverkauf des Inventars und von Gegenständen aus dem Fundus ist für den kommenden Januar geplant.
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