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Eine deutsch-ukrainische Schule hätte mehr als nur einen Symbolwert, findet die Stadträtin.

© picture alliance/dpa

Leerstehende Schule in Berlin-Neukölln: Bildungsstadträtin Korte will deutsch-ukrainische Schule eröffnen

In Berlin sind die Schulplätze knapp - und in Neukölln steht eine ganze Schule leer. Das will Bildungsstadträtin Karin Korte nicht akzeptieren und schlägt die Gründung einer deutsch-ukrainischen Schule vor.

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Das frühere Schulgebäude der Carl-Legien-Schule in der Leinestraße in Berlin-Neukölln wird laut Angaben von Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) derzeit nicht genutzt. Wie sie auf Anfrage der SPD-Bezirksverordneten Marina Reichenbach mitteilte, sei das Gebäude an die Senatsbildungsverwaltung vermietet – diese wiederum nutze das Haus ihrer Kenntnis nach allerdings nicht.

Dabei habe das Bezirksamt bereits Pläne für das Gebäude: Sie habe schon mehrfach an den Senat kommuniziert, dass sie dieses gerne für eine neue allgemeinbildende Schule nutzen würde, sagte Korte. „Zuletzt habe ich Ende Mai in einem Schreiben an Staatssekretär Slotty vorgeschlagen, dort eine deutschukrainische Schule zu eröffnen“, sagte Korte weiter – ihrer Kenntnis nach werde das Anliegen derzeit geprüft.

Die Einrichtung einer deutsch-ukrainischen Schule wäre in mehrfacher Hinsicht ein wichtiges Signal, sagte Korte. So sei generell die Versorgung mit Schulplätzen an weiterführenden Schulen ein Problem – wenn auch in diesem Jahr, anders als in anderen Bezirken, alle Neuköllner Schüler:innen einen Platz erhalten hätten. 

„In diesem Sinne ist es aus meiner Sicht schwer vermittelbar, warum in Neukölln ein ganzes Schulgebäude leer steht“, sagte Korte. Und weiter: „Eine kurzfristige Reaktivierung würde die Schulplatzsituation im Bezirk entspannen und uns in die Lage versetzen, mehr Schüler:innen aus Nachbarbezirken aufzunehmen.“

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Den Wunsch nach einer deutsch-ukrainischen Schule begründete sie damit, dass seit März mehr als 400 Schüler:innen aus der Ukraine an Neuköllner Schulen aufgenommen worden seien. Eine deutsch-ukrainische Schule könne etwa Ukrainisch als Fremdsprache anbieten und Schulpartnerschaften mit der Ukraine eingehen. 

Das „hätte mehr als nur Symbolwert, sondern könnte eine wichtige Grundlage für eine vertiefte Partnerschaft mit der Ukraine auch im schulischen Bereich sein“, sagte Korte.

Die entsprechende Forderung der Neuköllner Linksfraktion, dann auch eine deutsch-arabische Schule einrichten zu müssen, konterte sie damit, dass Arabisch bereits an einigen Schulen – etwa der Rütli-Schule – als Fremdsprache unterrichtet würde. „Das ist auch gut und richtig so“, sagte Korte.

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