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Die Container-Gemeinschaftsunterkunft am Zehlendorfer Hohentwielsteig: Bei Sonne heizen sich die Wohncontainer auf.

© Imago/Christian Mang

Bis zu 40 Grad im Container: Hitzeschutz auch für geflüchtete Menschen gefordert

Allein im Südwesten Berlins leben über 550 Menschen in Blechbehausungen, die sich bei viel Sonne stark aufheizen. Das Willkommensbündnis fordert seit langem vom Senat Abhilfe. Bisher ohne Erfolg.

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Zwei der aktuell sieben Unterkünfte für Geflüchtete, die sich in Steglitz-Zehlendorf befinden, bestehen ausschließlich aus Metallcontainern: „Bei Außentemperaturen von 30 Grad herrschen darin dann oftmals um die 40 Grad“, schreiben Ursula Breidbach und Günther Schulze vom Willkommensbündnis für geflüchtete Menschen in Steglitz-Zehlendorf in einem Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

Auf Nachfrage des Tagesspiegels sagt Günther Schulze, dass im Bezirk über 550 Menschen von der Hitze in den Blechbehausungen betroffen seien. Noch dazu werde in den Unterkünften auch der kleinste freie Raum wie zum Beispiel Gemeinschaftsflächen genutzt, um Menschen zu beherbergen. „Es hat eine Verdichtung in den Unterkünften gegeben, die sind jetzt bis zur Unterkante Oberlippe gefüllt“, sagt der Bündnis-Sprecher. Alle 266 Plätze der Unterkunft im Hohentwielsteig seien belegt, am Containerstandort Ostpreußendamm sind es von 290 Plätzen 287.

Es hat eine Verdichtung in den Unterkünften gegeben, die sind jetzt bis zur Unterkante Oberlippe gefüllt.

Günther Schulze, Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf

Auch die neue vom Senat geplante Unterkunft in der Thielallee für 260 Menschen wird aus Metallcontainern bestehen – von Anfang an müsse die Landesregierung hier für angemessenen Schutz vor Hitze sorgen, fordert das Bündnis.

Es hatte sich bereits im vergangenen und im aktuellen Jahr an Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) gewandt – „leider hat diese bis heute darauf nicht reagiert“, heißt es im Schreiben an den Regierenden Bürgermeister. Günther Schulze sieht in der Nichtbeachtung „mangelnden Respekt gegenüber zivilgesellschaftlichem Engagement“.

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