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Muntermacher: Die „SaitenSpringer“ Stefan Radig, Andreas Butz, Manfred Piechowski und Clemens Wanzek (v.l.n.r.).

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Karaoke im Konzertformat

Livemusik zum Mitsingen ist die Spezialität des Quartetts „SaitenSpringer Berlin & friends“ mit Hits aus neun Jahrzehnten.

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Diese Form von Karaoke ist wohl einzigartig in der Stadt: Wenn die „SaitenSpringer Berlin & friends“ zum Mitsingkonzert einladen und Hits aus etwa 90 Jahren spielen, ist die Bude voll und die Stimmung bestens. 16 Mal sind Frontmann Andreas Butz, Stefan Radig, Manfred Piechowski und Clemens Wanzek schon im Theatersaal des Restaurants „Wilde Oscar“ an der Niebuhrstraße aufgetreten, zuletzt sangen rund 150 Gäste beim ausverkauften Auftritt am 1. Juli mit.

Los ging es mit „Mein kleiner grüner Kaktus” (Tophit im Jahr 1932) von den Comedian Harmonists, gefolgt von rund 30 Songs diverser Genres – etwa von Abba, den Beatles, Simon & Garfunkel, Cat Stevens, Elvis, Jonny Cash, Gloria Gaynor, Udo Jürgens und Reinhard Mey. Alle Liedertexte sieht man auf einer Leinwand. Am Eingang dürfen sich Gäste drei von sechs vorgeschlagenen Songs wünschen, indem sie kleine blaue Klebepunkte auf ein Plakat pappen.

Die Bandmitglieder sind keine Profis, haben aber Chorerfahrung. Manfred Piechowski produzierte gerade auch eine CD mit eigenen Liedern.

Das Publikum gehört überwiegend zur Generation 50 plus. Das Veranstaltungslokal „Wilde Oscar“ betreibt die Schwulenberatung Berlin in ihrem „Lebensort Vielfalt“. Bei den Mitsingkonzerten spielt dies keine besondere Rolle. Soweit erkennbar, sind die meisten Gäste wohl heterosexuell. Das Restaurant ist außerdem ein Integrationsbetrieb. Zuletzt feierte auch Andreas Butz' Mutter ihren Geburtstag am Rande der Show am 1. Juli.

Das Ganze ist ein Riesenspaß. Die nächsten Termine: 21. August, 18. September, 9. Oktober und 20. November.

Mehr Informationen unter saitenspringer.berlin und www.facebook.com/saitenspringerberlin

Cay Dobberke, geboren in Berlin, wohnt seit mehr als 25 Jahren in Wilmersdorf. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an leute-c.dobberke@tagesspiegel.de.

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