
© Katharina Göres
Laden für historische Kleidung: 40 Jahre „Spitze“ in Berlins City West
Gaultier und Galliano fanden hier Inspiration, Vivienne Westwood war begeistert: Das Vintage-Modegeschäft „Spitze“ wirkt weit über den Charlottenburger Kiez hinaus.
Stand:
Ob Polonaisekleider oder Tournüre-Röcke, von Vivienne Westwood mit Elementen des Punks verschmolzen, ob Korsetts mit kegelförmigen Büstenhaltern, die Jean-Paul Gaultier für Madonna entwarf, oder Puffärmel und geschnürte Taillen in den Kollektionen Alexander McQueens oder John Gallianos – historische Schnitte gerieten nie ganz aus der Mode. Inspiration für ihre weltbekannten Designs sammelten die vier ikonischen Modeschöpfer auch im Charlottenburger „Spitze“, einem Geschäft für historische Kleidung in der Suarezstraße 53.
In den engen Räumen des Ladens, der in diesem Monat sein 40-jähriges Bestehen feiert, trifft jeder Blick auf ein weiteres Ausnahmestück. Aus den 1920er-Jahren ein perlenbesticktes mintgrünes Kleid aus Seidenchiffon, aus dem 18. Jahrhundert ein Trachtenmantel speziell für den Kirchenbesuch oder ein Kleid, das der US-amerikanischen Sängerin Gia Maione Prima gehörte, die mit Dean Martin oder Frank Sinatra auftrat.
Mit großer Expertise hatte das Gründerpaar Axel Noltekuhlmann und Herbert Lorenz Mayr im „Spitze“ seit 1985 eine außergewöhnliche Sammlung aufgebaut und einen Kundenstamm geformt, durch den auch ihnen selbst immer wieder neue Schätze angeboten wurden. Von Mayrs Fachwissen begeistert, vermittelte Vivienne Westwood, die von 1993 bis 2004 eine Professur für Bekleidungsdesign an der nahen Universität der Künste innehatte, ihm dort sogar ebenfalls einen Lehrauftrag.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true